Die GRÜNEN im Landtag haben am Donnerstag das Konzept „#hessen2025 – GRÜN wirkt weiter für die Entwicklung des ländlichen Raumes“ vorgestellt. „Wir wollen den Menschen Lust aufs Land machen, denn ländliche Regionen bieten ein enormes Potenzial für eine gute Lebensqualität. Sie sind Raum zum Leben und Arbeiten, Naturraum für Pflanzen und Tiere und soziale Zentren für Vereine und Ehrenamt“, erklärt Eva Goldbach, Sprecherin für den ländlichen Raum der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Deshalb wollen wir das Wohnen und Arbeiten auf dem Land attraktiver gestalten. Wir wollen die Kommunen bei der dezentralen Energieerzeugung aus Erneuerbaren unterstützen. Und wir wollen die Mobilität auf dem Land stärken.“
Wir haben die Richtung der Politik geändert…
„Seit wir GRÜNE an der Landesregierung beteiligt sind, haben sich die Finanzzuweisungen über den neuen bedarfsgerechten kommunalen Finanzausgleich deutlich verbessert. Wir haben zur Unterstützung der Kommunen die Hessenkasse und umfangreiche Investitionsprogramme aufgelegt“, erläutert Goldbach. „Im LEADER-Programm für den Ländlichen Raum werden aktuell 24 Regionen mit 51 Millionen Euro dabei unterstützt, zukunftsfähige Strukturen zu entwickeln. Außerdem haben wir begonnen, Verwaltungsbereiche in die ländlichen Regionen zu verlagern, zum Beispiel Teile der Finanzverwaltung. Und mit der Energieagenda 2015, den Anstrengungen für einen flächendeckenden Breitbandausbau und dem Programm Mobiles Hessen 2020 haben wir wichtige Pflöcke für den Ausbau der Infrastruktur eingeschlagen.“
… und noch viel vor
„Wir wollen Wohnen und Arbeiten auf dem Land verbinden, denn wer gern auf dem Land lebt, soll auch die Möglichkeit haben, nahe am Wohnort zu arbeiten. Beispielgebend soll die Landesverwaltung mit der weiteren Verlagerung von Arbeitsplätzen in den ländlichen Raum, Co-Working-Spaces in Mittelzentren und mit Home-Office-Möglichkeiten vorangehen. Und wir wollen den Kommunen helfen, eine Zukunftsstrategie für eine gezielte Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft zu erarbeiten.
Auch die Landwirtschaft braucht kurze Wege für die Verarbeitung und Vermarktung ihrer Produkte. Deshalb wollen wir die regionalen Wertschöpfungsketten weiter aufbauen und vorhandene fördern. Dazu gehören zum Beispiel hofnahe Schlachtstätten und kleine Molkereien. Das Handwerk und gewerbliche Betriebe sollen durch eine Ausbildungsoffensive gestärkt werden, um Nachwuchskräfte zu fördern und in der Region zu halten. Denn zum Wohnen und Arbeiten auf dem Land gehört, dass junge Menschen Lust haben, dort zu bleiben, wo sie aufgewachsen sind und dass Familien gern in ländlichen Regionen zu Hause sind, wo Wohnraum günstiger ist und die Natur vor der Haustür liegt.“
„Der ländliche Raum ist ein Motor der Energiewende. Die Kommunen auf dem Land sollen davon profitieren, dass sie den Ausbau der erneuerbaren Energien durch Windkraft, Sonnenenergie und pflanzliche Biomasse voranbringen. In einer Kommune, die sich weitgehend selbst mit Strom und Wärme versorgen kann, profitieren die Bürger mehrfach: Sie werden unabhängig von den steigenden Öl- und Gaspreisen, wodurch die Energieversorgung langfristig günstiger wird. Sie können über den eigenen Bedarf erzeugte Energie gewinnbringend verkaufen und Land für den Bau von Anlagen verpachten. Die örtliche Wirtschaft profitiert von zusätzlichen Aufträgen. Deshalb wollen wir Energiewende-Kommunen fördern, die zukunftsweisende Konzepte entwickeln.“
„Damit Menschen auf dem Land gut leben, müssen sie mobil und digital miteinander vernetzt sein. Deshalb wollen wir dafür gute Verbindungen schaffen. Dazu gehören die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken und eine bessere Zusammenarbeit der Städte und Gemeinden beim Busverkehr über Kreisgrenzen hinweg, bei Car-Sharing und Elektromobilität. Für Pendler wollen wir gute Verbindungen mit dem öffentlichen Nahverkehr in die Ballungsgebiete und klimafreundlichen Verkehr innerhalb des ländlichen Raums. Denn auch eine gute Anbindung an die Ballungsgebiete ist entscheidend für eine hohe Lebensqualität. Es gibt viele individuelle Varianten für bessere Mobilität auf dem Land, etwa Bürgerbusse oder Einkaufsbusse in die nächsten Einkaufszentren. Diese gilt es, besser mit den kommunalen Busangeboten zu vernetzen.“
Konzepte für Hessen: Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hatte in der vergangenen Legislaturperiode in insgesamt 29 Konzeptpapieren konkrete Vorschläge zu den unterschiedlichen landespolitischen Themenfeldern erarbeitet. Diese Konzepte sind in die Arbeit der Fraktion in der Regierungskoalition eingeflossen und inzwischen zu großen Teilen umgesetzt. Daher legt die Fraktion nun neue Konzepte für die Landespolitik der kommenden Jahre vor.
Alle bislang erschienenen Konzeptpapiere stehen im Internet zum Download bereit: www.gruene-hessen.de/konzepte
Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
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