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29.07.2013

Heimische Produktion von Bio-Lebensmitteln hält mit Nachfrage nicht Schritt – GRÜNE fordern Aktionsplan – Schwarz-Gelb blockiert

Wurst, VerbraucherschutzDie Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert die CDU/FDP-Landesregierung auf, durch einen Ökoaktionsplan dafür zu sorgen, dass ein größerer Teil der nachgefragten Bio-Lebensmittel aus hessischer Produktion gedeckt werden kann. Ein in den Landtag eingebrachter Antrag (Drs. 18/7525) hat das Ziel, den Anteil des ökologischen Anbaus an der landwirtschaftlichen Fläche in Hessen bis zum Jahr 2020 auf mindestens 20 Prozent und den Marktanteil von heimischen Bio-Produkten auf  mindestens 10 Prozent zu steigern. Derzeit liegt der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche  bei 10,5 Prozent, der Anteil von regionalen Bio-Produkten nach Angaben des Verbraucherschutzministeriums bei gut fünf Prozent. Durch den Ökoaktionsplan soll es eine verlässliche Förderung des Öko-Landbaus, eine Stärkung der Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen sowie eine größere Einbindung der Öko-Landwirte in die Aus-, Fort- und Weiterbildung geben,

„Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln aus der Region boomt, trotzdem müssen viele importiert werden, obwohl sie auch in Hessen produziert werden könnten. Deshalb brauchen wir dringend mehr Betriebe, die auf Öko-Landbau umstellen, um besonders die Nachfrage in den Ballungsräumen wie Frankfurt bedienen zu können. Die Landesregierung steht  bei der Entwicklung des Öko-Landbaus auf der Bremse anstatt ihn anzukurbeln“, kritisiert die verbraucher- und landwirtschaftspolitische Sprecherin der GRÜNEN, Martina Feldmayer. DIE GRÜNEN verweisen darauf, dass in Hessen von 2010 bis 2011 die ökologisch bewirtschaftete Fläche um 2,4 Prozent zugenommen habe, während Rheinland-Pfalz in diesem Zeitraum eine Steigerung von 7,2 Prozent vorweisen könne.

In einer von der Bundestagsfraktion der GRÜNEN beim Institut für organischen Landbau der Universität Bonn in Auftrag gegebenen Studie hat sich das Handelsvolumen von Lebensmitteln aus ökologischem Landbau in der Zeit zwischen dem Jahr 2000 und 2012 in Deutschland auf sieben Milliarden Euro verdreifacht. Die hessische Landesregierung  hatte in ihrem eigenen Bericht vom Mai 2010 zum Ökomarkt festgestellt, dass das regionale Angebot der Nachfrage in den meisten Bereichen wie Eiern, Gemüse und Geflügel nicht nachkommen könne und daher der Importanteil steige.

„Trotz dieser Erkenntnis unternahm Schwarz-Gelb nichts, um hier Abhilfe zu schaffen. Stattdessen setzte die CDU-Fraktion dem Nichtstun noch die Krone auf und kündigte in einem von ihr im März 2013 vorgestellten Positionspapier an, die Förderung des Öko-Landbaus nach der Umstellungsphase ganz streichen zu wollen. Auch die Ministerin selbst zeigte keine klare Linie. Während sie im Mai erklärte, den ökologischen Landbau weiterhin verlässlich fördern zu wollen, erklärte sie am Rande des Deutschen Bauerntags in Berlin, dass mehr Nachhaltigkeit und Ökologie die Bauern belasten würden. Damit hat die Ministerin das Vertrauen bei den Biobauern verspielt. Andere Bundesländer wie Bayern oder Baden-Württemberg hingegen erarbeiten Ökoaktionspläne, um die ökologische Landwirtschaft zu stärken“, sagt Martina Feldmayer.

DIE GRÜNEN bedauern, dass der Boom bei den Bio-Lebensmitteln an den hessischen Bauern vorbei geht und Ministerin Puttrich tatenlos zusieht. „Wir GRÜNE setzen uns dafür ein, dass regionale Wertschöpfungskreisläufe und damit der ländliche Raum insgesamt gestärkt wird. Auch hier haben wir GRÜNE im Gegensatz zu Schwarz-Gelb die besseren Konzepte und sind zukunftsfähig. Wir werden nicht zulassen, dass aus ideologischen Gründen große Zukunftschancen für die hessische Landwirtschaft verspielt werden, und auch noch die Verbraucherinnen und Verbraucher in die Röhre schauen.“

Antrag


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