„Es ist schon sehr fraglich, welche Motive die Marketinggesellschaft „Gutes aus Hessen“ (MGH) hat, wenn sie mit den ihr anvertrauten Steuermitteln Studien bezahlt, um eine von der Großen Koalition in Berlin vorgelegte und von allen Umwelt- und Verbraucherverbänden akzeptierte Verordnung zur freiwilligen Kennzeichnung von tierischen Lebensmitteln mit dem Label „Ohne Gentechnik“ zu diskreditieren“, stellt Ursula Hammann, agrarpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fest. „Man muss sich wirklich fragen, welche Interessen die MGH hier vertritt. Nur Firmen wie der Agromulti Monsanto und diejenigen, die gentechnisch veränderte Futtermittel verkaufen wollen, haben bisher ein Interesse daran, dass das Label „Ohne Gentechnik“ als Verbrauchertäuschung denunziert wird.“
Aus Sicht der GRÜNEN sei Ziel des Labels „Ohne Gentechnik“, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher endlich auch die Wahlfreiheit bei tierischen Produkten wie Milch, Eier und Fleisch erhielten. Bisher könnten Konsumenten und Konsumentinnen nicht erkennen, ob Tiere mit gentechnisch verändertem Futter gefüttert wurden oder nicht. Diese Kennzeichnungslücke werde durch das Label „Ohne Gentechnik“ geschlossen.
„Uns ist besonders wichtig, dass die hiesigen Landwirte durch den Verzicht auf Gen-Soja und Gen-Mais die Nachfrage nach gentechnikfreiem Futter aus Brasilien, Argentinien und anderen Ländern steigern und so dafür sorgen, dass sich dort auch in Zukunft der Anbau von gentechnikfreien Futterpflanzen noch lohnt.
Erschreckend sei, dass die MGH mit ihren Aktionen gegen das Label „Ohne Gentechnik“ Verbraucherverunsicherung betreibe und regionale Marktchancen für hessische Landwirte zerstöre. In Hessen böten bereits das am Markt sehr erfolgreiche Unternehmen tegut, die Firma Stolle mit Geflügelfleisch und die Direktvermarkter tierische Produkte an, für deren Herstellung auf gentechnisch veränderte Futtermittel verzichtet werde. Es stelle sich die Frage, ob die MGH mit ihren Positionen diese entstehenden Wirtschaftskreisläufe zerstören wolle? Dann gehöre ihr sofort das Landesgeld entzogen.
„Fakt ist: Produkte mit dem Label „Ohne Gentechnik“ sind garantiert frei von Gentechnik. Darauf können sich Verbraucherinnen und Verbraucher verlassen. Es ist zwar richtig, dass Futterzusatzstoffe wie Medikamente, Enzyme und Vitamine in gesonderten Verfahren mit Hilfe von Gentechnik hergestellt werden dürfen, aber in ihnen selbst ist definitiv keine Gentechnik nachweisbar. Der vorgebrachte Kritikpunkt, dass es lediglich Mindestfütterungszeiten mit gentechnikfreiem Futter für die Tiere geben muss, ist der einzige Punkt, wo wir GRÜNEN sagen, dass er nachgebessert werden sollte. Dann müssten alle Tiere nicht nur eine gewisse Zeit, sondern so lange sie leben, mit gentechnikfreiem Futter gefüttert werden.“
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