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16.05.2014

GRÜNE appellieren an Geflügelzüchter, kein Gentech-Futter einzusetzen

Huhn, VerbraucherschutzDie Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat in einem Brief an die Verbände der Geflügelwirtschaft im Bund und in Hessen appelliert, kein unter Verwendung von Gentechnik erzeugtes Futter einzusetzen. Eine entsprechende Zusage hatten die Verbände im Februar widerrufen. Martina Feldmayer, verbraucherpolitische Sprecherin der GRÜNEN, bittet in ihrem Schreiben die Geflügelwirtschaft, ihre Entscheidung zu überdenken sowie „sich klar zu genfreiem Tierfutter zu bekennen und sich aktiv für eine gentechnikfreie Landwirtschaft einzusetzen“.

DIE GRÜNEN befürchten, dass durch die Entscheidung der Geflügelwirtschaft auch die von ihr belieferten Lebensmittelfirmen nicht mehr garantieren können, dass ihre Produkte gentechnikfrei sind. Damit drohe eine Monopolstellung der mit Agro-Gentechnik arbeitenden Erzeuger. Ökobetriebe müssten höhere Kosten für Gentechnikfreiheit fürchten. „Dies ist mit unabsehbaren Folgen für die Umwelt, für die Gesundheit der Menschen und der Nutztiere verbunden und schränkt zudem die Entscheidungsfreiheit gegen Gentechnik in Lebensmitteln auf Seiten der Verbraucher ein.“

 

Feldmayer verwies die Geflügelzüchter auf die in Hessen geplante Eiweißstrategie. Sie soll die Abhängigkeit von Futtermittelimporten und die Nutzung einheimischer Eiweißpflanzen fördern, unter anderem den regionalen Anbau von Soja. „Davon können sowohl die regionale Landwirtschaft als auch die gesamte Wertschöpfung vor Ort profitieren.“

Zugleich fragen DIE GRÜNEN bei einer Reihe in Hessen tätiger Imbissketten und Caterer an, wie sie es in ihren Filialen mit gentechnisch veränderten Lebensmitteln halten. Der Fast-Food-Anbieter McDonald’s hatte mit Verweis auf die Entscheidung der Geflügelwirtschaft eine Selbstverpflichtung zurückgenommen, nur Fleisch zu verkaufen, das ohne Verwendung von  Gentech-Futter produziert wurde. Die GRÜNE hessische Verbraucherministerin Priska Hinz hatte daraufhin zwei Sponsorenverträge des Landes mit McDonald’s aufgekündigt.

Um zu ermitteln, ob es bei anderen Ketten vergleichbare Selbstverpflichtungen gibt, sie zurück genommen wurden oder sie geplant sind, haben DIE GRÜNEN die Zentralen unter anderem von Burger King und Kentucky Fried Chicken, den Caterer Aramark und das auch Selbstbedienungsrestaurants betreibende Möbelhaus Ikea angeschrieben. Dazu Feldmayer: „McDonald’s wird zu Recht dafür kritisiert, dass es seine Selbstverpflichtung widerrufen hat. Damit sind aber Mitbewerber nicht aus dem Schneider, die womöglich nie eine entsprechende Selbstverpflichtung hatten.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecher: Volker Schmidt

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Fon: 0611/350597; Fax: 0611/350601
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