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17.11.2025

Förderprogramm zur Frauen- und Geschlechterforschung steht vor dem Aus

Auswirkungen des Hochschulpakts 2026-2031

Nina Eisenhardt, hochschulpolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion:

„Die Frauen- und Geschlechterforschung leistet einen wesentlichen Beitrag, um gesellschaftlich hoch relevante Fragestellungen, etwa zu Geschlechterunterschieden in der Medizin, zu beantworten. Inzwischen wissen wir beispielsweise, dass sich Herzinfarkte bei Frauen deutlich anders bemerkbar machen können oder dass Medikamente bei Frauen teilweise weniger gut wirken oder andere Nebenwirkungen haben können als bei Männern – Wissen, das Menschenleben rettet.

Seit dem Jahr 2001 wurden die hessischen Hochschulen jährlich vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst in zwei hochschulartenspezifisch getrennten Forschungsschwerpunkten in der Frauen- und Geschlechterforschung gefördert. Diese gesonderte Förderung geht bis in die 80er Jahre zurück. Mit dem neuen Hochschulpakt hat die Landesregierung dieses Förderprogramm jedoch in die Grundfinanzierung (Sockelbudget) überführt – und damit faktisch entkernt. Die jährlich 300.000 Euro werden nun auf elf Hochschulen verteilt, ohne Zweckbindung und ohne Wettbewerb. Unter dem Spardruck der Hochschulen ist fraglich, ob diese Mittel weiterhin der Frauen- und Geschlechterforschung zugutekommen. Genau der projektbezogene Wettbewerb, der Forschung voranbringt, fällt damit weg.

Wir unterstellen Wissenschaftsminister Gremmels nicht, dass er das Förderprogramm zur Frauen- und Geschlechterforschung abschaffen will – aber der von ihm verhandelte Hochschulpakt hat einen Konstruktionsfehler, der genau das zur Folge haben könnte. Deswegen appellieren wir an ihn, diesen Konstruktionsfehler durch die Wiederauflage eines eigenen Förderprogramms zu korrigieren. Ansonsten wird das eine erhebliche Schwächung der Frauen- und Geschlechterforschung in Hessen zur Folge haben.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Lisa Uphoff
Schlossplatz 1-3; 65183 Wiesbaden
Fon: 0611/350597; Fax: 0611/350601
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