Martina Feldmayer, umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion:
„Beim Schutz des Hessischen Staatswalds misst die Landesregierung mit zweierlei Maß. Wir hatten bislang zwei Zertifikationssysteme zur nachhaltigen Forstwirtschaft: FSC (Forest Stewardship Council) und PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes). Bei beiden gibt es internationale Prinzipien zur Waldbewirtschaftung, die auf nationaler Ebene konkretisiert werden. In Bezug auf FSC kritisierte Umweltminister Ingmar Jung diesen Umstand, weil es dadurch Unterschiede zwischen den FSC-Standards verschiedener Länder gibt: ‚Da fühlen sich Verbraucherinnen und Verbraucher, die sich auf ein Siegel verlassen, zu Recht hinters Licht geführt.‘ Mit diesem Argument begründete der Minister im Landtag, dass die schwarz-rote Koalition die FSC-Zertifizierung im Staatswald kürzlich beendet hat.
Jetzt lobt die Landesregierung dieselbe Logik bei PEFC – dem anderen Siegel. In der Antwort auf unsere Kleine Anfrage heißt es zur Konkretisierung internationaler Prinzipien auf nationaler Ebene: ‚Dadurch können Länder ihre Anforderungen an eine nachhaltige Waldbewirtschaftung, an ihre spezifischen Waldökosysteme, an ihre rechtlichen und administrativen Rahmenbedingungen, an ihren soziokulturellen Kontext und an andere relevante Faktoren anpassen.‘
Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Die angeblich so ideologiebefreite Landesregierung widerspricht sich selbst und nutzt fadenscheinige Argumente, um FSC loszuwerden. In Wahrheit geht es ihr beim Ausstieg aus FSC schlichtweg um einen Kahlschlag bei den Umweltstandards im hessischen Wald.“
Die Kleine Anfrage inkl. Antwort kann hier abgerufen werden.
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