DIE GRÜNEN im Landtag nehmen mit großer Sorge zur Kenntnis, dass die Deutsche Börse im Rahmen ihrer Fusionspläne mit der London Stock Exchange einen Arbeitsplatzabbau von bis zu 1250 Stellen ankündigt. „Die Deutsche Börse argumentiert, die Fusion sei nötig, um im internationalen Wettbewerb weiter eine Rolle zu spielen, das ist ein legitimes unternehmerisches Ziel. Für Hessen entscheidend sind aber die Attraktivität und Bedeutung des Finanzplatzes Frankfurt und die Arbeitsplätze, die direkt und indirekt von der Börse abhängen – und da sehen wir unsere anfänglichen Bedenken durch die jetzt bekannt gewordenen Details eher bestätigt als zerstreut“, sagt Kai Klose, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag.
Zwar sollen laut Börse auch neue Arbeitsplätze entstehen. „Für Arbeitnehmer, die ihre Jobs verlieren, ist es aber nur ein schwacher Trost, dass zugleich andere Stellen geschaffen werden. Unter dem Strich bleibt den Plänen zufolge ein Verlust von insgesamt 700 Stellen“, erklärt Klose. „Da der Sitz der gemeinsamen Börsen-Holding offenbar weiterhin London sein soll, steht zudem zu befürchten, dass am Standort Frankfurt/Eschborn überproportional viele Arbeitsplätze bei der Börse selbst, aber auch bei den von ihr abhängigen Dienstleistern verloren gehen. Das können wir nicht gutheißen.“
„Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Börse, Carsten Kengeter, hat mehrfach beteuert, auch der Standort Frankfurt werde von der Fusion profitieren. Das ist bisher nicht erkennbar“, so Klose weiter. „Noch ist unklar, wie sich eine Fusion auf Frankfurt, das Herz der Euro-Zone, in dem auch die Europäische Zentralbank und zahlreiche internationale Institutionen der Finanzwelt ihren Sitz haben, auswirken würde. Außerdem sind die Folgen eines drohenden Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union unabsehbar.“
„Die Prüfung der Fusionspläne durch die Aufsichts- und Kartellbehörden in beiden Ländern sowie durch die Europäische Union steht noch aus. Abgesehen von diesen aufsichtsrechtlichen Entscheidungen, die nach strengen formalen Kriterien zu treffen sind, liegt es bei der Deutschen Börse, ihrer Verantwortung für den Finanzplatz Frankfurt gerecht zu werden.“
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