Bouffiers Äußerungen zu G8: Schwarz-Gelbe Bildungspolitik einmal mehr gescheitert

Als „Stück aus dem Tollhaus angesichts der Vorgeschichte“ und „das Gegenteil von Ruhe und Verlässlichkeit“ haben BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag die Äußerungen von Ministerpräsident Bouffier (CDU) zur verkürzten gymnasialen Schulzeit (G8) bezeichnet. „Über Jahre wurden alle Kritiker von G8 von der CDU abgekanzelt und die berechtigten Anliegen von Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern ignoriert. Jetzt, nachdem bereits eine ganze Schülergeneration G8 fast ganz durchlaufen und durchlitten hat, sagt der Ministerpräsident faktisch: ‚G8 – das war nur so eine Idee von uns‘. Orientierungs- und verantwortungsloser kann man Bildungspolitik nicht betreiben. Einmal mehr offenbart sich das Scheitern von Schwarz-Gelb in schulpolitischen Fragen“, so der bildungspolitische Sprecher der GRÜNEN, Mathias Wagner.

„Wie müssen sich eigentlich die Lehrerinnen und Lehrer vorkommen, die über Jahre auf Anweisung des Kultusministeriums unter großen Mühen und mit viel Engagement ihre Schulen auf G8 trimmen mussten, wenn jetzt der Regierungschef persönlich sagt, das wäre alles gar nicht notwendig gewesen?“ Mit der den Schulen versprochenen Ruhe und Verlässlichkeit habe eine solche Politik sicher nichts zu tun. Natürlich sei es begrüßenswert, wenn die CDU eigene Fehler erkennt, aber zu dieser Erkenntnis hätte man schon vor Jahren kommen können und auch müssen. „Wenn die Bildungspolitik nur noch aus der Korrektur der eigenen Fehler besteht, dann stimmt etwas nicht.“

DIE GRÜNEN kündigen an, in der Sitzung des zuständigen Landtagsausschusses am kommenden Donnerstag bei Kultusministerin Beer nachzufragen, was jetzt konkret aus den Äußerungen des Ministerpräsidenten folgt. „Wir hoffen sehr, dass es bei Herrn Bouffier in dieser wichtigen Frage nicht einmal mehr nur bei Ankündigungen und leeren Worten bleibt. Wir wollen wissen: Wann werden die G8 Lehrpläne überarbeitet? Wann sollen Gymnasien zu G9 zurückkehren können? Will sich Hessen an den Rückkehrmöglichkeiten zu G9 orientieren wie sie von den SPD und GRÜN geführten Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg bereits auf den Weg gebracht wurden?“

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