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03.04.2017

Billigflieger-Terminal am Frankfurter Flughafen: Welche Strategie verfolgt eigentlich die Fraport?

Die GRÜNEN im Landtag zeigen sich irritiert angesichts der Pressemeldungen über ein geplantes Billigflieger-Terminal am Frankfurter Flughafen. „Bisher war es die Strategie der Fraport, den Frankfurter Flughafen als Drehkreuz für Umsteiger insbesondere für Langstreckenflüge zu positionieren. Nun scheint Fraport endgültig den Strategiewechsel hin zu weiteren Billigfliegern zu vollziehen, der ihre jahrelangen Ankündigungen Lügen straft“, erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Martina Feldmayer. „Die nun bekannt gewordenen Pläne werfen bei uns daher viele kritische Fragen auf. Zum Beispiel ist aus unserer Sicht überhaupt nicht klar, ob die nun bekannt gewordenen Pläne mit dem Planfeststellungsbeschluss vereinbar sind oder hier unter dem Deckmantel geltenden Rechts klammheimlich Fakten geschaffen werden sollen, die dem ursprünglichen Inhalt des Planfeststellungsbeschlusses zuwiderlaufen. Wir gehen davon aus, dass das Hessische Wirtschaftsministerium das Vorhaben genau prüfen wird“, betont Feldmayer weiter.

Es sei spannend zu sehen, wie die Fraport sich Stück für Stück von ihrem einstigen Prestigeobjekt Terminal 3 verabschiede. „Wie das geplante Luxusterminal und ein Flugsteig für Billigflieger aus Fertigbauteilen zusammenpassen  muss die Fraport nun erstmal schlüssig erklären. Eine Strategie für eine nachhaltige Entwicklung des Flughafens sieht jedenfalls anders aus.“ Bislang habe Fraport stets argumentiert, die Flughafenerweiterung sei notwendig, um die Hub-Funktion, die Qualität und die Positionierung des Flughafens in der Oberklasse zu sichern. „Soll Frankfurt nun zu einem Billigflieger-Landeplatz degradiert werden? Mit Qualität und Oberklasse haben die Pläne aber nun gar nichts mehr zu tun“, so Martina Feldmayer. Auch erscheine es mindestens zweifelhaft, ob der gleichzeitige Betrieb eines Hubs entsprechend der ursprünglichen Planung und eines Billigflieger-Terminals wirtschaftlich und logistisch überhaupt darstellbar sei.

„Erneut wird sichtbar, was wir GRÜNE immer gesagt haben: Die Prognosen der Fraport über die Entwicklung des Luftverkehrs, die zum Ausbau des Flughafens geführt haben, waren falsch. Die Kritiker des Flughafenausbaus hatten mehr als deutlich darauf hingewiesen. Dennoch hat eine große Koalition aus CDU, SPD und FDP den Flughafenausbau beschlossen. Sie haben die Kapazität geschaffen, die Fraport jetzt krampfhaft zu nutzen versucht. Dafür scheint ihr fast jedes Mittel Recht zu sein. Umso wichtiger ist das Ziel, eine Lärmobergrenze für den Frankfurter Flughafen zu erreichen, wie die Landesregierung sie vorgeschlagen hat.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecher: Volker Schmidt
Schlossplatz 1-3; 65183 Wiesbaden
Fon: 0611/350597; Fax: 0611/350601
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