„Mit der Abschaltung von Biblis A kündigt RWE nun öffentlich den Atomkonsens auf und wird dabei noch von der Hessischen Umweltministerin unterstützt, die die vorgeblichen Wartungsarbeiten letzten Mittwoch als „immer erlaubt und nötig“ bezeichnete. Sie hält sich sogar eine Verlängerung der Laufzeiten offen“, kommentiert die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Ursula Hammann, das Vorhaben von RWE, sich mit künstlich verlängerten Revisionszeiten für Biblis A und B über die Bundestagswahl zu retten.
Verträge mit Energiemanagern seien offenbar das Papier nicht wert, auf dem sie stehen. Dem Unternehmen ginge es einzig und allein darum, die Chance auf eine Laufzeitverlängerung zu wahren und bei Erfolg Extraprofite von ein bis zwei Millionen Euro pro Tag durch den Betrieb der beiden Schrottreaktoren einzustreichen.
Dabei zeigte der gleichzeitige Stillstand der Blöcke A und B von Sept. 2006 bis Dez. 2007, dass Hessen und die gesamte Bundesrepublik problemlos ohne den Strom aus den Pannenreaktoren in Biblis auskommen. Selbst im Jahr 2007, als neben Biblis A und B auch die AKWs Brunsbüttel und Krümmel monatelang stillstanden, hat Deutschland mehr Strom exportiert als Biblis A und B im Jahresdurchschnitt produzieren, erläutert Hammann.
„Nach dem im Atomkonsens vereinbarten Ausstiegsfahrplan wäre Hessen in spätestens zwei Jahren atomkraftfreie Zone. Nun plant RWE, die Sicherheit und Gesundheit der Bevölkerung weiter zu gefährden, den Ausbau der Erneuerbaren Energien weiter zu behindern und sich die Taschen weiter mit dem Geld der Stromkunden vollzustopfen. Der überproportionale Anstiegt der Stormkosten, der in keinem Verhältnis zu der tatsächlichen Preiserhöhung durch den Anteil von Erneuerbaren Energien und Rohstoffkosten steht, zeigt: Atomstrom bringt für die Verbraucher auch keine Preisvorteile und dient ausschließlich der Profimaximierung der vier großen Stromerzeuger. Dem muss ein Riegel vorgeschoben werden.“
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