Als „verständlich, aber für das Chaos der schwarz-gelben Bildungspolitik bezeichnend“ wertet die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Entscheidungen der Kasseler Gymnasien zum nächsten Schuljahr nicht auf G9 umstellen zu wollen. Die HNA berichtet in ihrer heutigen Ausgabe von entsprechenden Aussagen der Schulen. Als Grund nennen die Schulen laut HNA: „es sei für sie nicht möglich – wie von Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) im Juni angekündigt – schon zum Schuljahr 2013/2014 mit einer abgestimmten und genehmigten Organisationsform anzutreten beziehungsweise die Entscheidung bis zur Anmeldefrist für die neuen fünften Klassen zu ermöglichen. Offiziell seien die Schulen erst am 29. Oktober über die Rahmenbedingungen informiert worden. Aufgrund sich daraus ergebender Entscheidungsprozesse, fehlender Gesetze sowie Genehmigungen durch die Schulträger und das Staatliche Schulamt könne darüber nicht kurzfristig entschieden werden“.
„Genau auf diese Probleme hatte wir bereits bei der ersten Debatte im Landtag zu diesem Thema hingewiesen. Die Landesregierung hat bei diesem Thema schneller geredet als gedacht und dadurch Chaos erzeugt. Die Schulen müssen jetzt ausbaden, dass Schwarz-Gelb mal eben so eine 180-Grad-Wende in ihrer bisherigen Bildungspolitik verkündet, aber sicht erst danach Gedanken über die Umsetzung gemacht hat. Wahlfreiheit muss man eben nicht nur wollen, sondern auch können“, so der bildungspolitische Sprecher der GRÜNEN, Mathias Wagner.
„Wir können die Schulen gut verstehen, die nicht bereit sind, aufgrund der Versäumnisse von Schwarz-Gelb jetzt im Schweinsgalopp eine solche Entscheidung durch ihre Gremien zu peitschen. Auf der anderen Seite sehen wir die vielen Eltern, die aufgrund der Ankündigungen von Schwarz-Gelb schon zum nächsten Schuljahr ein G9-Angebot für ihre Kinder erwarten. Wir sind sehr gespannt, was Frau Beer den Eltern sagen wird, die G9 wollen, aber deren Kinder dann zu Beginn den kommenden Schuljahrs gegen den Elternwillen einer G8-Schule zugewiesen werden. Das Chaos der schwarz-gelben Bildungspolitik wird dann neue Höhepunkte erreichen.“
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