Die GRÜNEN im Landtag sehen die Aufnahme der Auschwitz-Prozessakten einschließlich der Tonbandmitschnitte der Zeugenaussagen in das Weltdokumentenerbe als wichtiges Signal und Mahnung zur Erinnerung an den Holocaust. „Die Entscheidung der Kommission unterstreicht die Bedeutung der Dokumente für unsere Geschichte und ermahnt uns, wachsam zu sein und uns denen entgegenzustellen, die diese Verbrechen leugnen, verharmlosen oder gar einen Schlussstrich ziehen wollen“, sagt Martina Feldmayer, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Die Aussagen der Überlebenden sind ein wertvolles Zeugnis und dokumentieren die Gräueltaten der Nationalsozialisten und ihrer Helfer im Vernichtungslager Auschwitz. Die im Hessischen Hauptstaatsarchiv verwahrten Akten und Tonbänder bezeugen ein unmenschliches Verbrechen, das nicht in Vergessenheit geraten darf. Es ist dem großen Mut von Fritz Bauer zu verdanken, dass der Auschwitz-Prozess gegen viele Widerstände überhaupt stattfinden konnte.“
„Auch so viele Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges bleibt die Aufklärung und Erforschung des Holocaust eine wichtige Aufgabe. Wir sind daher dem Hessischen Landesarchiv dankbar, diese Unterlagen durch Digitalisierung und den Aufbau einer eigenen Website zum Frankfurter Auschwitz-Prozess der Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu haben. Auch sind wir froh, dass mit dem Antritt von Professorin Sybille Steinbacher an der Goethe-Universität erstmals in Deutschland eine Professur ausschließlich zur Erforschung der Geschichte und Wirkung des Holocaust geschaffen und besetzt werden konnte“, so Feldmayer. „Ein besonderer Dank gebührt hierbei Jutta Ebeling, der Vorsitzenden des Fördervereins Fritz Bauer Institut e.V., die die Einrichtung des Lehrstuhls angeregt hatte.“
Fritz Bauer, der Namensgeber des Forschungsinstituts, war Generalstaatsanwalt in Hessen und der maßgebliche Initiator des Frankfurter Auschwitz-Prozesses, der im Dezember 1963 begann und im August 1965 endete.
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