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14.02.2013

Arbeitsplätze bei Vodafone – GRÜNE: Arbeitsplätze in Eschborn erhalten – Konzept des Betriebsrates muss geprüft werden

Vodafone, WirtschaftspolitikDie Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNE fordert die Geschäftsführung von Vodafone auf, das vom Betriebsrat vorgelegte Konzepte zum Erhalt von  Arbeitsplätzen in Eschborn ernsthaft zu  prüfen. In einer gemeinsamen Pressekonferenz der Landtagsfraktionen von SPD, GRÜNEN und der LINKEN im Hessischen Landtag wurde dem Vodafone Betriebsrat Gelegenheit gegeben, sein Konzept vorzustellen:

„Vodafone plant zum 1. April 2013 die Verlagerung von 395 Eschborner Mitarbeitern aus Technik, Verwaltung und Vertrieb nach Düsseldorf. Für die meisten der Betroffenen wird es nicht möglich sein, mit ihren Familien nach Nordrhein Westfalen umzuziehen. Ihnen droht die Kündigung. Ein vom Betriebsrat-Vodafone bei dem renommierten Wirtschaftsprofessor Axel Wullenkord, Bochum, in Auftrag gegebenes Gutachten kommt zu dem Schluss, dass die Maßnahme mehrere Millionen Euro kostet und negative Auswirkungen auf das operative Geschäft hat, wenn die Geschäftsführung von Vodafone an den Plänen festhält. Der Arbeitgeber hat bis heute keine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit für die Pläne darstellen können – zumal es laut seiner Aussage nicht um Personalabbau geht“, so Lars Kreer, Betriebsratsvorsitzender bei Vodafone in Eschborn.

„Das Vorhaben ist nach Ansicht von Professor Wullenkord in vielen Punkten wenig logisch und konsequent. Der kommunizierte Zweck der Maßnahme ist fragwürdig. Den erhofften Einsparungen durch Umzug des Standorts in ein neues Gebäude und die Verlagerung eines Betriebsteils nach Düsseldorf stehen erheblich höhere betriebswirtschaftliche Risiken entgegen. Der Betriebsrat will erreichen, dass Vodafone die unsinnigen Pläne vom Tisch nimmt und eine echte Zukunftsperspektive ohne Umzug und Abbau von Personal für den Standort Eschborn entwickelt“, so Dr. Vera Schilling, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende bei Vodafone in Eschborn.

Dazu erklärt die Eschborner Landtagsabgeordnete der GRÜNEN, Kordula Schulz-Asche:  „Der Erhalt hochqualifizierter Arbeitsplätze im Bereich der Telekommunikation ist nicht nur für Eschborn, sondern für ganz Hessen von großer Bedeutung, vor allem um das große Marktpotential im Hochgeschwindigkeitsdatennetz vollständig zu erschließen.“

In mehreren Gesprächen mit der Geschäftsleitung und dem Betriebsrat habe Schulz-Asche deutlich gemacht, dass die konstruktive Zusammenarbeit eine wichtige Voraussetzung für den Unternehmenserfolg  sein werde. Dass nun der Betriebsrat seinerseits ein eigenes Konzept vorgelegt hat, zeige diese Bereitschaft. Nun sollte dieses seitens der Geschäftsführung geprüft werden. „Auch internationale Unternehmen sollten die funktionierende Mitbestimmung in Deutschland als Vorteil begreifen.“

DIE GRÜNEN begrüßen es, dass im Konzept des Betriebsrates, im Gegensatz zu dem von Vodafone, die Bedeutung des Ausbaus des Festnetzes, eine bedeutende Rolle spiele. Sie  weisen darauf hin, dass nur rund zehn Prozent der Haushalte in den ländlich geprägten Gebieten Hessens einen Zugang zum Hochgeschwindigkeitsnetz mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von mindestens 50 Mbit/s haben. Auch in den halbstädtisch geprägten Gebieten besitzen nur rund 35 Prozent der Haushalte Zugang. „Über Parteigrenzen hinweg herrscht großes Interesse, die digitale Spaltung zwischen dem gut versorgten Ballungsraum und der stark benachteiligten Fläche zu überwinden. Wer sich von den Telekommunikationsunternehmen hier engagiert, kann auf die Zusammenarbeit mit Land und Kommunen zählen. Hier läge auch für Vodafone eine Chance.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Elke Cezanne

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