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22.05.2014

Aktuelle Stunde zum Internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie - GRÜNE: Vielfalt ist Chance und Bereicherung

Lesben und Schwule beim jährlichen Christopher Street Day (CSD), SozialpolitikDie Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat aus Anlass des Internationalen Tages gegen Homo- und Transphobie am vergangenen Samstag in einer Aktuellen Stunde darauf hingewiesen, dass Feindseligkeiten und Stigmatisierung gegen Menschen mit anderen sexuellen und geschlechtlichen Identitäten nach wie zum Alltag gehören: „Dieser Tag mahnt, wachsam zu sein, denn die Ressentiments und dumpfen Vorurteile gegenüber Homosexuellen werden weiter bedient“, sagte Kai Klose, lesben- und schwulenpolitischer Sprecher der GRÜNEN. „Die neue Koalition bekennt sich zu Akzeptanz und Vielfalt und ergreift dafür konkrete Maßnahmen. Vielfalt ist Chance und Bereicherung, nicht Bedrohung.“

Nicht nur in Uganda, Marokko oder Russland seien Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt. Dazu Klose: „Wenn man sich die Kommentare unter Artikeln über das Coming-Out von Thomas Hitzlsperger oder den Auftritten von Conchita Wurst ansieht, stellt man fest, wie weit diese Feindseligkeit in die Gegenwart hineinragt.“ Klose verwies darauf, dass am Samstag Frau Vonholdt vom „Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft“ und Herr Hoffmann vom Verein „Wüstenstrom“ in Kassel zwei Seminare anbieten, in denen sie sich mit „sexuellen Identitätsstörungen“ beschäftigen: „Frau Vonholdt empfiehlt, jungen Menschen, die um Rat bitten, zu sagen: ‚Du bist kein Homosexueller. Das ist eine Ideologie‘. Alle anerkannten wissenschaftlichen Fachverbände bis hin zur Bundesärztekammer und zum Weltärztebund haben diese Art an ‚Therapien‘ als gesundheitsgefährdend gebrandmarkt und jegliche Stigmatisierung, Patholo- gisierung oder Benachteiligung von Menschen anderer sexueller Orientierung verurteilt.“

„Der Internationale Tag gegen Homo- und Transphobie ist auch ein Tag des Gedenkens an diejenigen, die in unserem eigenen Land zwischen 1933 und 1945 aufgrund ihrer sexuellen Identität verfolgt und ermordet wurden. Und er ist ein Tag des Gedenkens an die, die durch den Fortbestand des Nazi-Paragraphen 175 bis 1969 ihrer bürgerlichen Existenz beraubt wurden. Wir haben uns als Hessischer Landtag bei ihnen entschuldigt und werden ihre Geschichte aufarbeiten, ihre Rehabilitierung durch den Bund steht aber leider immer noch aus.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecher: Volker Schmidt

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