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29.09.2010

Offensive gegen Fachkräftemangel in Hessen

Fachkräftemangel in Hessen: Arbeitsmarktpolitische Instrumente nutzen statt Mittel kürzen

Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN erwartet von der Landesregierung eine Offensive gegen den Fachkräftemangel. Nach Berechnungen der Industrie- und Handelskammer Frankfurt (IHK) fehlen in den nächsten fünf Jahren durchschnittlich 147 000 Fachkräfte in Hessen. „Das müsste nicht so sein“, stellt der arbeitsmarktpolitische Sprecher der GRÜNEN, Marcus Bocklet, fest. „Statt die Mittel für arbeitsmarktpolitische Programme von 42 Millionen Euro auf 35 Millionen zu kürzen, muss die Landesregierung endlich ihre Instrumente nutzen und auf dem Arbeitsmarkt gestalterisch tätig werden. Möglichkeiten gibt es genug. Hier sind die Minister für Wirtschaft und Soziales, Herr Posch und Herr Grüttner, gefragt.“

Es gebe in Hessen viele Menschen, die keine Arbeit fänden oder nicht arbeiten dürften, so Bocklet weiter. „Die Landesregierung muss sich schnellstmöglich mit der hessischen Wirtschaft, der Regionaldirektion für Arbeit sowie den Weiterbildungsträgern zusammensetzen und gezielte Konzepte erarbeiten. Was Hessen jetzt braucht, ist eine Offensive aus Qualifizierung, Weiterbildung und Ausschöpfung vorhandener Fachkräftepotenziale“. Bocklet weist darauf hin, dass es Bevölkerungsgruppen gebe, die auf dem Arbeitsmarkt bisher in zu großer Zahl verloren gingen: „Wir haben in Hessen gut gebildete Migrantinnen und Migranten, deren Berufsabschlüsse nicht anerkannt werden. Tausende Jugendliche bleiben ohne Schulabschluss und ohne Berufsabschluss. Alleinerziehende können nicht so arbeiten wie sie wollen, weil die entsprechenden Kinderbetreuungsmöglichkeiten fehlen.“ Außerdem müssten ältere Arbeitnehmer besser in den Arbeitsmarkt integriert werden.

„Es müssen schnell unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten gefunden werden, andernfalls ist, so die Aussage der IHK, die Wettbewerbsfähigkeit der hessischen Wirtschaft gefährdet. Auch die Unternehmen in Hessen sind auf einen Politikwechsel angewiesen.“

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