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04.03.2009

Evangelische Fachhochschule Darmstadt

Ev. FH in Darmstadt soll auf Einführung von Studiengebühren verzichten können

„Als Auftakt der bundesweiten Bildungsreise der Bundeskanzlerin wählte man – wohl überlegt – einen Besuch in der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt (EFHD). Zu Recht, denn unter anderem der dort entwickelte Studiengang „Bildung und Erziehung in der Kindheit“ ist zukunftsweisend für die Potentiale einer Erzieher- und Erzieherinnenausbildung in Deutschland und einmalig in Deutschland“, würdigt die Sprecherin für die Belange der Studierenden, Angela Dorn, die Arbeit der EFHD. Der geschäftsführende Ministerpräsident Koch habe bei dem Merkel-Besuch die herausragende Rolle der EFHD hervorgehoben und davon gesprochen, dass er die Einrichtung kirchlicher Träger gerne unterstütze, weil ihre Angebote so innovativ seien. „Wo bleibt denn die Unterstützung für die EFHD jetzt? Bei der Finanzierung wird die Hochschule im Regen stehen gelassen.“

Die EFH werde ohne Landeszuschüsse dazu gezwungen sein, im kommenden Wintersemester 2009/2010 rückwirkend wieder Studiengebühren einzuführen. „Wir GRÜNE haben in der letzen Legislaturperiode mit dafür gesorgt, dass die sozial ungerechten Studiengebühren an den Hochschulen des Landes abgeschafft und für die Qualität der Lehre Ausgleichszahlungen zur Verfügung gestellt werden. Analog zu den staatlichen Hochschulen sollte nun auch die Evangelische Fachhochschule Darmstadt Ausgleichzahlungen erhalten“, fordert Angela Dorn, „gerade auch, weil sie damals von der CDU-Landesregierung zur Einführung von Studiengebühren gedrängt wurde.“

CDU und FDP seien im Moment dabei, als Koalition ihre Verantwortung abzuschieben. Sie wollten beim Ausgleich des Finanzlochs der EFHD in Höhe von 400.000 Euro nur die kirchlichen Träger in die Pflicht nehmen und verschwiegen dabei, dass die Kirchen ihr finanzielles Engagement für die EFHD jüngst mit 100 000 Euro deutlich erhöht hätten. Die finanziellen Zuwendungen des Landes stagnierten demgegenüber bereits seit vier Jahren. Damit sei ihr Anteil am Gesamthaushalt der Fachhochschule auf nur 18 Prozent gesunken.

„Gerade die Studierenden an der EFHD befinden sich nachweislich in einer schlechteren finanziellen Situation als andere Studierenden. Auch müssen sie häufiger neben ihrem Studium arbeiten und sie werden zusätzlich in ihren späteren – für die Gesellschaft wichtigen – Berufsfeldern nur relativ wenig verdienen“, betont Angela Dorn die große Verantwortung der Landesregierung.

„Studiengebühren an der EFHD würden also sowohl zu einer erheblichen Verzögerung des Studiums führen als auch viele potentielle Studierende von diesen gesellschaftlich wichtigen Studiengängen abhalten.“

Diese Landesregierung müsse endlich anfangen, von den Sonntagsreden zu einer Umsetzung einer chancengerechten und qualitativ hochwertigen Bildung zu kommen, von der frühkindlichen Bildung bis zur Hochschule. „Zu einer solchen Bildung leistet die Arbeit der Evangelische Fachhochschule einen wichtigen Beitrag.“

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