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03.06.2022

Wasserstoff und Wasserstoffstrategie in Hessen

Grüner Wasserstoff ist ein zentraler Bestandteil der Energiewende und unabdingbar für die Transformation der Wirtschaft. Grüner Wasserstoff wird aus Erneuerbaren Energien, meist Windkraft, hergestellt und ist dadurch klimaneutral. Doch die Herstellung des Wasserstoffs benötigt enorme Mengen an Strom, weshalb der schnelle Ausbau der Windkraft ein wesentlicher Faktor ist, um die Stromkapazitäten für die Herstellung zu schaffen. Dazu kommt, dass bei der Herstellung große Mengen an Energie „verloren“ gehen und die direkte Nutzung von grünem Strom deutlich effizienter ist. Der Grundsatz der hessischen Energiepolitik ist deshalb „efficiency first“. Es ist wichtig, dass Wasserstoff nur dort eingesetzt wird, wo er möglichst effizient verwendet werden kann und keine Direktnutzung von grünem Strom möglich ist. Denn: Nicht nur wird grüner Wasserstoff mittelfristig ein knappes Gut bleiben, auch ist er aufgrund des hohen Energieverlusts bei der Herstellung teuer; quasi der „Champagner“ der Energien.

Die Landesregierung hat mit der Hessischen Wasserstoffstrategie eine Priorisierung der Einsatzfelder von Wasserstoff vorgenommen. Zu diesen Bereichen gehören der Flugverkehr, Teile der Industrie, sowie Logistik und Teile des ÖPNV. Aufgrund der hohen CO2-Emissionen in diesen Bereichen ist eine klimaneutrale Transformation unerlässlich, gleichzeitig ist eine direkte Nutzung von Strom in diesen Bereichen nicht möglich oder nicht effizient. So braucht beispielsweise die Stahlindustrie wegen chemischer Prozesse Gas, während der Luftverkehr kurz- und mittelfristig auf synthetisches Kerosin angewiesen ist, das auch aus Wasserstoff hergestellt wird. Hier gilt der Grundsatz „efficiency first“ ebenfalls, da mit der hessischen Wasserstoffstrategie nicht nur der Wirtschaft bei der Transformation geholfen wird, sondern auch die größtmögliche Wirkung bei den CO2-Einsparungen erzielt. So wird beides – Klimaschutz und Wirtschaftsförderung – zusammen gedacht und erarbeitet.

Wie eine effiziente Wasserstoffnutzung aussieht, zeigt sich am Beispiel der Taunusbahn. Die bisher dieselbetriebene Bahn wurde in die größte Wasserstoff-Zugflotte der Welt umgestellt. Betrieben wird die Bahn mit Wasserstoff aus dem Industriepark Höchst, wo Wasserstoff als Nebenprodukt, quasi als Abfall, anfällt. So werden Ressourcen sinnvoll und effektiv eingesetzt.


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