Wir wollen den Ökolandbau in Hessen ausweiten, weil durch diese Form der Landwirtschaft die Nachfrage nach gesunden regionalen Lebensmitteln in herausragender Weise Rechnung getragen wird und gleichzeitig ein Mehrwert für den Umwelt- und Klimaschutz in Hessen entsteht. Hessens Ziel, dass bis 2025 auf 25 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen des Landes Ökolandbau betrieben wird, ist deshalb auch der richtige Schritt zu einer nachhaltigen Landwirtschaft der Zukunft. Bereits mit dem ersten Ökoaktionsplan 2014-2019 wurden schon die Weichen gestellt, damit Hessen seine Vorreiterrolle unter den Bundesländern weiter ausbauen kann. Der Ökoaktionsplan 2020-2025 wird dies erfolgreich fortsetzen.
Ein weiterer Teil des aktuellen Ökoaktionsplans ist die neue Umstellungshilfe: Betriebe können nun eine Prämie von jährlich bis zu 3.000 Euro über einen maximal dreijährigen Umstellungszeitraum beantragen. Zertifizierungen und Kontrollen kosten Geld und die Produkte dürfen noch nicht „Bio“ genannt werden. Das führt dazu, dass die Landwirt*innen nicht von den höheren Bio-Marktpreisen profitieren, obwohl sie schon die entsprechenden höheren Ausgaben haben. Damit wird den die Betrieben ein Ausgleich gezahlt, der ihnen hilft die schwierige Umstellungszeit gut zu überstehen. Unsere hessischen Landwirt*innen müssen deshalb unterstützt werden, gesunde und regionale Lebensmittel zu fairen Preisen herstellen zu können. Zudem tun sie viel für Umwelt- und Klimaschutz, denn sie schützen Böden und Gewässer.
Um auch die Betriebe selbst klimarobust zu machen und die vielen unterschiedlichen Herausforderungen, die die Klimakrise den Landwirt*innen auferlegt besser zu bewältigen, wurde das Förderprogramm „100 nachhaltige Bauernhöfe“ ins Leben gerufen. Hier sollen 100 Bauernhöfe erproben und vormachen, wie nachhaltige Landwirtschaft funktioniert. Sie dienen als praxisorientierte Blaupause für andere Betriebe. Die teilnehmenden Betriebe werden durch den Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) beratend begleitet, um gemeinsam neue Strategien für Nachhaltigkeit zu erarbeiten.
Uns ist wichtig, dass wir bei der wichtigen Frage des Umwelt- und Klimaschutzes alle Landwirt*innen mit ins Boot holen – egal, für welche Bewirtschaftungsform sie sich entschieden haben. Jeder Aspekt, wie z.B. das Anlegen von Blühstreifen oder eine Anbauweise mit vielgliedriger Fruchtfolge oder Leguminosen, leistet einen Beitrag. Deshalb unterstützt der Ökoaktionsplan auch Betriebe, die nicht komplett auf Ökoanbau umstellen, sich aber trotzdem für Natur und Umwelt stark machen wollen, zum Beispiel durch die Teilnahme am Programm 100 nachhaltige Bauernhöfe oder an einer der vielen in Hessen angebotenen Agrarumweltmaßnahmen. Und vielleicht ist dann die komplette Umstellung auf Ökoanbau nur noch ein kleiner Schritt.