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22.06.2021

Mit Vorsicht und Optimismus in das neue Schuljahr

Die Corona-Pandemie hat den Schulbetrieb in den vergangenen 15 Monaten massiv eingeschränkt und ist insbesondere für Kinder und Jugendliche mit enormen Belastungen verbunden. Das zurückgehende Infektionsgeschehen gibt uns nun glücklicherweise die Möglichkeit, die Schulen wieder zu öffnen. Um die Erfolge der Pandemiebekämpfung und die Öffnungsschritte aber nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen, werden gewisse Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht in Innenräumen und regelmäßige Schnelltests noch eine Weile notwendig sein.

Bis zu den Sommerferien wird es darum gehen, die Schüler*innen wieder an den regulären Schulbetrieb zurückzuführen, ihre Probleme, Sorgen und Ängste aufzufangen und bei ihren unterschiedlichen Wissensständen abzuholen. Bewertete Leistungsüberprüfungen stehen dabei nicht im Mittelpunkt. Zudem gibt es einen umfassenden Nachteilsausgleich bei der Versetzung. Im Rahmen der „pädagogischen Versetzung“ können alle Schüler*innen mit ausreichenden Leistungen im Schuljahr 2019/2020 in diesem Schuljahr versetzt werden – auch wenn die Noten in diesem Jahr keine Versetzung vorgesehen hätten. Lediglich wer das zweite Jahr in Folge keine ausreichenden Leistungen vorweisen kann, wird nicht automatisch versetzt. Zudem wird es erneut die Möglichkeit der freiwilligen Wiederholung ohne Anrechnung auf künftige Wiederholungen geben.

In den nächsten Schuljahren wird der Schwerpunkt darauf liegen, Kinder und Jugendliche mit vielfältigen Beratungs- und Unterstützungsangeboten zu stabilisieren und Rückstände nachzuholen. Mit einer sozialindizierten Erhöhung der Budgets werden die Schulen besonders gefördert, wo die Herausforderungen am größten sind. Wir unterstützen zentrale und dezentrale Maßnahmen: Vor Ort können die Schulen passgenaue Kompensationsmaßnahmen auf den Weg bringen. Zentrale Angebote wie außerschulische Projekte, Ferienförderprogramme oder Fortbildungen für Lehrkräfte zur Diagnostik kommen ergänzend hinzu. Dabei liegt das Augenmerk nicht allein auf der Kompensation verpasster Lerninhalte, sondern auf ganzheitlicher Beratung und Unterstützung.

Neben diesen kurzfristigen Maßnahmen stellt sich die Frage, welche Erkenntnisse wir aus der Pandemie perspektivisch mitnehmen. Insbesondere im Bereich der Digitalisierung und der Chancengerechtigkeit im Bildungssystem müssen wir langfristige Veränderungen anstoßen und weiterverfolgen, beispielsweise im Bereich des Ganztagsschulausbaus und der Nutzung digitaler Lehr-Lern-Settings im Präsenzunterricht zur besseren individuellen Förderung der Schüler*innen.


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