Mehr erreicht beim Artenschutz

Neue Hessische Streuobstwiesenstrategie stärkt den Artenschutz in Hessen

Streuobstwiesen sind echte Hotspots der Biodiversität und in vielen Regionen Hessens landschaftlich und kulturell prägend. Jetzt haben wir in Hessen eine eigene Streuobstwiesenstrategie mit der wir den Schutz dieser ökologisch bedeutsamen Lebensräume und damit auch der dort lebenden Tier- und Pflanzenarten forcieren. Die Streuobstwiesenstrategie ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der Hessischen Biodiversitätsstrategie. Seit Grüner Regierungsbeteiligung haben wir hier wichtige Vorhaben, wie Naturwälder, nachhaltige Landwirtschaft, das „100 wilde Bäche“-Programm und vieles mehr erreichen können.

Mit der Schwerpunktsetzung und Steuerung innerhalb der „neuen“ Hessischen Streuobstwiesenstrategie wollen wir die Fördermöglichkeiten zum Erhalt des Kulturgutes Streuobstwiesen bündeln. Wir arbeiten außerdem parallel auch an Fördermöglichkeiten von privaten Streuobstakteuren, für die bisher wenige bis keine direkten Fördermöglichkeiten zur Verfügung standen.

Das Land unterstützt den Erhalt dieses zum immateriellen UNSECO-Kulturerbe Deutschland zählenden Lebensraums mit einer weiteren Million Euro bis 2025.

Neue Fördertatbestände und Schwerpunktsetzungen:

• Umsetzung von zusätzlichen Maßnahmen in den naturschutzfachlich besonders wertvollen „Hotspot-Gebieten“ von bis zu 250.000 €. Hier sollen die Lebensbedingungen charakteristischer und gefährdeter Arten der Streuobstwiesen in den wichtigen Vorkommensgebieten gezielt gefördert und verbessert werden.
• Das Forschungsprojekt zum Thema Klimawandel mit derzeit geplanten Kosten von 100.000 € und die Förderung des Hessischen Streuobstwiesenzentrum mit 478.000 €, das eine zentrale Anlaufstelle für Hessen zum Thema Streuobstwiesen werden soll.
• Instandsetzung verbuschter Streuobstwiesen mit Mitteln in Höhe von 100.000 €
• Schwerpunktsetzung der Umweltlotterie zur Umsetzung von Maßnahmen des Streuobstwiesenschutzes mit bis zu 170.000 €
• Investitionszuschüsse über Lotto / Tronc Mittel oder die Stiftung Naturschutz für Kleingerätschaften mit bis zu 50.000 €.

Die Folgen des Klimawandels, oft überalterte Baumbestände und teilweise ausbleibende Pflege bedrohen Streuobstbestände stark. Wir sichern über die Streuobstwiesenstrategie den Fortbestand der noch existierenden Bestände, unterstützen die Pflege alter und das Pflanzen neuer Bäume und die Mahd der Wiesen. Daneben erhalten wir altes Wissen über Sorten und die fachgerechte Pflege und entwickeln Anpassungsmöglichkeiten an die Klimakrise.

Neben dem Artenschutz sind Streuobstwiesen zudem eine gute Möglichkeit, regionales Obst zu produzieren und regionaltypische Spezialitäten wie Apfelsaft oder Apfelwein herzustellen. Regionale Produkte werden nicht erst seit Corona immer stärker nachgefragt. Über den Erhalt von Streuobstbeständen schaffen wir die Grundlage für eine nachhaltige Wertschöpfung vor Ort. Streuobstwiesen stehen für ehrenamtlichen Arten- und Klimaschutz, nachhaltige Produktion und bieten eine perfekte Umgebung für Umweltbildung vor Ort.

Weiterführende Informationen

• Antrag von CDU und GRÜNEN (PDF)
• Rede von Martina Feldmayer im Plenum des Hessischen Landtags (YouTube)
• Rede von Umweltministerin Priska Hinz im Plenum des Hessischen Landtags (YouTube)
• GRÜN spricht von Martina Feldmayer zum Setzpunkt Streuobstwiesenstrategie