Landesregierung ohne Ambition bei der Photovoltaik

100.000 Dächer in 5 Jahren wären negative Entwicklung

Der Ausbau von Photovoltaikanlagen in Hessen nimmt seit einiger Zeit immer dynamischer Fahrt auf, und die Zahlen für das Jahr 2023 zeigen ein Rekordjahr für die Solarenergie in Hessen. Die offiziellen Zahlen belegen einen bereits im ersten Halbjahr erreichten Zubau von 283 Megawatt (MW) Leistung. Damit knüpfen wir an den erfolgreichen Ausbau im Jahr 2022 an, in dem insgesamt 381 MW hinzugekommen waren.

Die aktuell anhaltend hohe Nachfrage nach Photovoltaikanlagen auf Dächern und Balkonen entwickelte sich unter der Federführung von Energieminister Tarek Al-Wazir, und ist auf Erleichterungen im hessischen Energiegesetz sowie auf verbesserte Rahmenbedingungen auf Bundesebene zurückzuführen. Zahlen aus dem Markstammdatenregister bestätigen den Trend: Im Jahr 2023 wurden in Hessen demnach insgesamt 67.940 neue Anlagen mit einer Gesamtleistung von 704,4 MW errichtet. Bereits im ersten Quartal des Jahres 2024 kamen weitere 13.626 Anlagen mit einer Leistung von 174,1 MW hinzu.

Diese beeindruckenden Zahlen zeigen, dass sich Hessen bereits auf einem vielversprechenden Weg befand, um die Ziele im Bereich der erneuerbaren Energien zu erreichen. Das Ziel der Schwarz-roten Koalition hingegen, 100.000 neue Dächer in fünf Jahren mit Anlagen auszustatten, ist im Angesicht der aktuellen Zahlen wenig ambitioniert. Geht man von einer neuen Anlage je Dach aus, so käme man den Zubauzahlen aus 2023 zufolge bereits in anderthalb Jahren auf diesen Wert.

Die bisher vorherrschende Dynamik im Photovoltaik-Sektor verspricht nicht nur eine nachhaltige Stromerzeugung, sondern auch wirtschaftliche Impulse und Arbeitsplätze in Hessen. Die Entwicklung ist ein Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen Energieversorgung und unterstreicht die Rolle Hessens als Vorreiter im Bereich der erneuerbaren Energien. Hier muss die Landesregierung dringend dort weitermachen, wo wir aufgehört haben, damit es nicht bei „nur“ 100.000 neuen Dächern für Hessen bleibt.