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16.02.2022

IAB Betriebspanel 2020

Das jährliche IAB-Betriebspanel (Institut für Arbeitsmarkt- und Betriebsforschung der Agentur für Arbeit) steht ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Auf Basis der Daten von 1008 hessischen Kleinst- bis Großbetrieben wurde die wirtschaftliche Lage untersucht. In vielen Bereichen ähneln sich die Auswirkungen der Pandemie sehr. Diese Studie schaut sich die Situation aber im Detail an, um wirkungsvolle Maßnahmen zur Bewältigung der Krise zu meistern. Zur Beurteilung kommen u.a. die staatliche finanzielle Unterstützung die vielen Unternehmen – besonders Kleinstbetriebe mit geringen finanziellen Rücklagen – half, die letzten zwei Jahre zu bewältigen. Insgesamt hat die Hälfte aller hessischen Betriebe staatliche Hilfe in Anspruch genommen.

Die Unsicherheit über die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung durch die Pandemiemaßnahmen zeigt sich unter anderem in der Personalbewegung. Viele Beschäftigte haben sich in „als krisensicherer wahrgenommene Branchen“ orientiert, wodurch der Fachkräftemangel in Branchen wie der Gastronomie oder Hotellerie weiter zugenommen hat. Gleichzeitig konnten viele Betriebe befristete Verträge aufgrund der unsicheren Lage nicht verlängern oder mussten atypische Beschäftigungen – wie Minijobs – zurückfahren. Besonders betroffen waren hiervon Frauen, da sie überproportional oft in diesen Beschäftigungsformen und auch oft in den besonders betroffenen Branchen arbeiten. So hatten Frauen nicht nur eine hohe Unsicherheit bei ihrem Arbeitsplatz, sondern auch zuhause aufgrund der Pandemie oft die Hauptlast der Care-Arbeit zu leisten. Gerade wir Grünen arbeiten hier bereits seit Jahrzehnten daran, die schlechtere wirtschaftliche Situation von Frauen zu verbessern und echte Gleichstellung zu erreichen. Die Pandemie hat die Bedeutung dieses Anliegens in aller Schärfe gezeigt.

Ebenfalls von der Pandemie betroffen ist die Ausbildungsplatz-Situation. Im Jahr 2020 gab es fast 10% weniger abgeschlossene Ausbildungsverträge als im Vorjahr, da sich wirtschaftlich angeschlagene Unternehmen die Investition in Auszubildende nicht leisten konnten. Dadurch sank die Ausbildungsquote von 4,4% auf 4%. Leider wird hierdurch mittel- und langfristig der Fachkräftemangel verstärkt. Das Land Hessen arbeitet seit geraumer Zeit daran, die duale Ausbildung zu stärken, und die Nachfrage in Pandemiezeiten weiter zu stärken. Einen Schub brachte die Pandemie bei der Digitalisierung. Viele Betriebe bieten ihre Serviceleistungen und Produkten erstmals telefonisch oder online an und es ist ein einen Innovationspush in vielen Bereichen spürbar. Deutlich wird dies auch bei den Weiterbildungsaktivitäten, da viele Unternehmen nach einem Rückgang von Weiterbildungsmaßnahmen jetzt konsequent auf Weiterbildung – besonders im Bereich der digitalen Kompetenz – setzen.


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