Inhalt

17.09.2025

GRÜNER Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit: Ein Dach über dem Kopf für alle

Am 11. September war Tag der Wohnungslosigkeit. Wie wichtig es ist, auf dieses Thema aufmerksam zu machen, zeigen die alarmierenden Zahlen: 25.785 Menschen in Hessen leben aktuell in kommunalen Notunterkünften – ein Anstieg von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hinzu kommen etwa 1.700 Menschen, die auf der Straße oder in Behelfsunterkünften leben, sowie rund 1.900 verdeckt Wohnungslose, die vorübergehend bei Bekannten unterkommen. Wohnungslosigkeit ist damit längst kein Randphänomen mehr, sondern hat die Mitte der Gesellschaft erreicht. Wir können es uns als wohlhabendes Bundesland nicht leisten, dass immer mehr Menschen ohne Dach über dem Kopf leben müssen.

Deshalb haben wir GRÜNE einen Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit erarbeitet. Er setzt dort an, wo die schwarz-rote Landesregierung bisher nur Absichtserklärungen geliefert hat. Trotz klarer Bekenntnisse im Koalitionsvertrag fehlen bis heute konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung von Wohnungs- und Obdachlosigkeit. Die Unterfinanzierung der sozialen Wohnraumförderung – allein 2024 fehlen 400 Millionen Euro – verhindert den Bau tausender bezahlbarer Wohnungen.

Der von uns erarbeitete Plan orientiert sich am Nationalen Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit, der Bund, Länder und Kommunen gleichermaßen in die Pflicht nimmt, um Wohnungslosigkeit bis 2030 zu überwinden. In zahlreichen Gesprächen mit Kommunen, Trägern und Verbänden haben wir konkrete Handlungsfelder identifiziert:

Kernstück unseres Plans ist ein hessisches Housing-First-Förderprogramm, das direkte finanzielle Anreize für die Bereitstellung von Wohnraum für wohnungslose Menschen schafft. Vermieter*innen, die Wohnungen für mindestens zehn Jahre zur Verfügung stellen, erhalten attraktive Förderzuschüsse und werden gegen Risiken abgesichert. Die Mieter*innen werden durch ein umfassendes Unterstützungssystem begleitet.

Darüber hinaus umfasst der Plan konkrete Maßnahmen zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums durch auskömmliche Finanzierung der sozialen Wohnraumförderung und längere Bindungsfristen für Sozialwohnungen. Wir wollen die Kommunen bei der Entwicklung kommunaler Konzepte und lokaler Strategien zur Bekämpfung von Wohnungslosigkeit unterstützen, den Ausbau präventiver Angebote zur Vermeidung von Wohnungsverlusten vorantreiben und das erfolgreiche Projekt „Wohnen nach dem Frauenhaus“ weiter ausbauen. Zudem schlagen wir ein Programm zur Förderung der sozialen Wohnraumhilfe sowie ein Pilotprojekt zur aufsuchenden psychosozialen Arbeit vor.

Unser Ziel ist klar: ein Hessen, in dem alle Menschen ein bezahlbares, sicheres Zuhause haben. Mit unserem Aktionsplan zeigen wir konkrete Wege auf, wie Hessen seiner Verantwortung gerecht werden kann. Unser Plan versteht sich als Teilantwort auf die vielfältigen Probleme am Wohnungsmarkt und soll gezielt jenen Menschen helfen, die kein Dach über dem Kopf haben oder in einer Unterkunft ohne eigenen Mietvertrag wohnen. Dabei setzt er auf partnerschaftliche Lösungen mit Kommunen, Trägern und Vermieter*innen.

Kontakt