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11.12.2014

Chancenspiegel der Bertelsmann-Stiftung: Einzelne Verbesserungen, aber es bleibt viel zu tun

Den heute veröffentlichten Chancenspiegel der Bertelsmann-Stiftung, in dem verschiedene Indikatoren des Schulsystems bewertet werden, kommentiert Mathias Wagner, bildungspolitischer Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion: „Wir freuen uns, dass Hessen bei dem Indikator Integrationskraft in der oberen Spitzengruppe ist.“ Die Quote der Schülerinnen und Schüler mit Bedarf an sonderpädagogischer Förderung ist im Vergleich in Hessen geringer als in den anderen Bundesländern. Auch die Exklusionsquote, also der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die gesondert in Förderschulen unterrichtet werden, ist hier geringer als im Bundesdurchschnitt. „Damit sind wir aber noch lange nicht zufrieden.“

Im Koalitionsvertrag haben BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und die CDU vereinbart, die Inklusion im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention zu realisieren und die Voraussetzungen für die inklusive Beschulung insbesondere im Grundschulbereich so weit zu verbessern, dass möglichst kein Elternwunsch auf inklusive Beschulung mehr abschlägig beschieden werden muss. „Bei der Inklusion sind wir auf dem Weg. Daneben ist der Anstieg bei der Anzahl der Ganztagsschüler erfreulich“, so Wagner. „Mit knapp 40 Prozent der Schülerinnen und Schüler ist Hessen über dem Bundesdurchschnitt.“

Die Veränderungen in diesen Bereichen seien aber kein Grund, nicht weiter hart für Verbesserungen im Schulsystem zu arbeiten. „Es ist auch klar, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben, um das Schulsystem besonders bei der Durchlässigkeit zu verbessern. Immer noch ist der Bildungserfolg zu sehr abhängig von der sozialen Herkunft. In dieser Legislaturperiode werden wir daher unter anderem die frühe Förderung bereits in der Kita verstärken. Durch die Bildungs- und Betreuungsgarantie in der Grundschule wird zudem mehr Zeit zur Förderung geschaffen, ungleiche Startchancen können so ausgeglichen werden.“

Der Chancenspiegel weist daraufhin, dass die regionalen Unterschiede zwischen den Kreisen und den kreisfreien Städten in Hessen recht deutlich sind. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die nach der Grundschule auf ein Gymnasium übergehen, unterscheidet sich je nach ländlicher oder städtischer Region stark. „Dieser Entwicklung müssen wir entgegentreten. Im Bildungsgipfel diskutieren wir daher auch darüber, wie trotz sinkender Schülerzahlen auch im ländlichen Raum ein gutes Schulangebot aufrechterhalten werden kann.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecher: Volker Schmidt

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