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04.03.2015

Daniel May: Förderung der Fachlehrkräfte für arbeitstechnische Fächer

Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren! Die vorliegende Initiative der Fraktionen von CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD zur Frage der Fachlehrkräfte an beruflichen Schulen thematisiert die Weiterqualifizierung von eben jenen. Deswegen möchte ich Ihnen zuerst einmal kurz erläutern, was den Personenkreis ausmacht. Es handelt sich dabei um beruflich Qualifizierte, die nach 21 Monaten Vorbereitungsdienst Fachlehrer werden. Sie sind von denjenigen zu unterscheiden, die ein Berufsschullehramt an der Universität grundständig studiert und dann ein Referendariat absolviert haben.

Die Fachlehrkräfte übernehmen allerdings mit steigender Zeit an der Berufsschule immer ähnlicher werdende Tätigkeiten wie die Berufsschullehrerinnen und Berufsschullehrer. Ihr Anforderungsprofil hat sich in den letzten Jahren sehr stark verändert. Es ist komplexer geworden. Weil die beiden Personengruppen, die Berufsschullehrer im engeren Sinne und die Fachlehrkräfte auf der anderen Seite im selben Bereich tätig sind, wächst die Forderung, ob man nicht durch Weiterqualifizierung dieselbe Besoldung erreichen kann, also dieselben Aufstiegschancen erreichen kann. Dieser Wunsch der Fachlehrkräfte ist nicht verwerfliches. Von daher finde ich es richtig, dass wir dieses Thema angehen wollen.

(Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der CDU)

Es ist klar, dass die unterschiedliche Besoldung, die auch schon angesprochen wurde, die Ursache in der Ausbildung der Personen hat. Diese Ursache kann man angehen. Es ist von Herrn Yüksel richtig beschrieben worden, dass die Situation an den Berufsschulen so ist, dass wir einen großen Mangel an Berufsschullehrern haben.

Es ist von Herrn Klein richtig gesagt worden, dass es hohe Anforderungen an die Berufsschullehrer gibt. Von daher ist es doch richtig, dass wir diesen Weg gehen, das Kultusministerium zu bitten, ein Konzept zu entwickeln, wie man diesem Begehr der Fachlehrkräfte folgen kann, dass sie sich weiter qualifizieren und mehr Verantwortung übernehmen können. Wir erfüllen damit gleich zwei Ziele. Erstens öffnen wir den betroffenen Personen neue Perspektiven. Zweitens eröffnen wir breitere Einsatzmöglichkeiten und helfen damit den Berufsschulen.

Wir haben gestern bei der Regierungserklärung des Wissenschaftsministers auch über die Frage der Durchlässigkeit und der Gleichwertigkeit von beruflicher Bildung und von akademischer Bildung gesprochen. Ich finde, dass dieses Beispiel sehr gut zeigen kann, dass beides miteinander verbunden werden muss und beide Wege miteinander verbunden werden können. Von daher ist der Impuls, der von diesem Antrag ausgeht, sehr gut gegen den Lehrermangel an den Berufsschulen, sehr gut für die betroffenen Personen und ein Beispiel dafür, dass zwischen den beiden Ausbildungssystemen ein reger Austausch herrschen sollte. Von daher hoffe ich auf breite Unterstützung für diese Initiative. – Vielen Dank.

(Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der CDU)

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