Überlastungsanzeige von 41 Grundschulen: Welche Konsequenzen zieht der Kultusminister?

GRÜNER Dringlicher Berichtsantrag

Im Juni haben 41 von 66 Grundschulen im Schulamtsbezirk Wiesbaden und Rheingau-Taunus-Kreis eine gemeinsame Überlastungsanzeige gestellt. Sie beklagen strukturelle Probleme im hessischen Schulsystem, insbesondere bei der Versorgung mit qualifizierten Lehrkräften, zu große Klassen und eine extrem hohe Arbeitsbelastung für die Lehrkräftekollegien.

Der Kultusminister betont zwar, dass jede Überlastungsanzeige ernst genommen werde, weist aber gleichzeitig jede Verantwortung von sich: Die geschilderten Probleme seien Einzelfälle und lägen größtenteils in der Zuständigkeit der kommunalen Schulträger. Über die Zahl der Lehrkräfte, die an den betreffenden Schulen fehlen, schweigt er sich aus.
Daniel May, bildungspolitischer Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion: „Dass die Versorgung mit Lehrkräften oder die Klassengröße in der Verantwortung der Kommunen lägen, wäre uns neu. Die Kollegien haben sich bewusst mit einer Überlastungsanzeige an die Landesregierung gewandt. Leider konnten wir beim Kultusministerium bisher keine ernsthaften Bemühungen erkennen, sich diesen Problemen zu widmen. Wir wollen wissen, wie die Situation an den betreffenden Grundschulen wirklich ist, welche entlastenden Maßnahmen ergriffen werden und welche grundsätzlichen Konsequenzen der Kultusminister für die hessische Schulpolitik zieht. Zudem verlangen wir Auskunft darüber, welche weiteren Überlastungsanzeigen es im letzten Schuljahr gab. Wir haben deswegen für die nächste Sitzung des Kultuspolitischen Ausschusses einen Dringlichen Berichtsantrag eingebracht. Wir fordern den Kultusminister auf, die Probleme an unseren Schulen endlich ernsthaft anzugehen. Der von den Grundschulen geforderte Runde Tisch wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung.“

Der Dringliche Berichtsantrag findet sich auch hier: https://t1p.de/abmv4.

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