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08.08.2019

Schuljahresbeginn 2019/2020: Mehr Selbständigkeit sowie Lehrerinnen und Lehrer, bessere Inklusion und Digitalisierung für Hessens Schulen

Mit Beginn des neuen Schuljahrs 2019/2020 treten an hessischen Schulen viele Verbesserungen und Neuerungen in Kraft: „Das Ganztagsschulprogramm wird massiv ausgeweitet, die Digitalisierung an den Schulen schreitet voran und Schulen erhalten die Möglichkeit, ihren Unterricht freier zu gestalten. Aus unserer Sicht gehen die hessischen Schulen mit sehr guten Voraussetzungen in das neue Schuljahr. Natürlich bleibt noch eine Menge zu tun, aber wir lassen die Schulen mit den gesellschaftlichen Herausforderungen nicht allein“, erklärt der bildungspolitische Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Daniel May.

 

Pädagogisch selbständige Schule

Das Programm „Pädagogisch selbständige Schule“ erlaubt es Schulen, neue Wege in der Unterrichtsgestaltung zu gehen. Sie sollen freier und flexibel entscheiden können, wie sie ihren Unterricht gestalten, ob sie fächerübergreifend unterrichten, schriftliche Bewertungen anstelle von Ziffernoten vergeben oder Schülerinnen und Schüler stärker in den Unterricht einbeziehen. May: „Wir sind überzeugt, dass mehr pädagogische Freiheit zu individueller Förderung und somit zu besserer Qualität führt. Noch in diesem Jahr wird die Ausschreibung erfolgen, so dass zum nächsten Schuljahr die ersten 30 Pädagogisch selbständigen Schulen starten können.“

 

Lehrerversorgung trotz bundesweiter Lehrerknappheit gesichert

Die Ideen zur Gewinnung zusätzlicher Lehrkräfte haben gegriffen, so dass es gelungen ist, die Lehrerversorgung weitgehend sicher zu stellen. „Dennoch bleibt die Deckung des Lehrkräftebedarfs – gerade an Berufs- und Förder-Schulen – eine anhaltend große Herausforderung. Daher bleibt auch weiterhin noch viel zu tun. Noch im Herbst werden 135 zusätzliche Studienplätze im Grundschullehramt sowie 30 zusätzliche für das Förderschullehramt hinzukommen.“

 

Mehr Stellen für das Ganztagsschulprogramm

„Wir haben die Anzahl der Stellen im Ganztagsschulprogramm seit 2014 verdoppelt – auf 3.300 Stellen. Das sind 350 Stellen mehr als zu Beginn des letzten Schuljahres. Auch im neuen Schuljahr wurden allen Anträge von Schulträgern auf Umwandlung von Schulen in rhythmisierte Ganztagsschulen oder auf Aufnahme in den Pakt für den Nachmittag genehmigt.“

 

Inklusion

„Förderschulpädagoginnen und -pädagogen sollen dort, wo es möglich ist, auch verstärkt im Unterricht an allgemeinen Schulen eingesetzt werden und sich auf die Arbeit an einer Schule konzentrieren. Mit den inklusiven Schulbündnissen verfolgen wir genau dieses Ziel. Zu Beginn dieses Schuljahres sind alle Schulen mit den inklusiven Schulbündnissen vernetzt und kooperieren miteinander. Zudem ist die Anzahl der Stellen für Förderpädagoginnen und –pädagogen noch einmal gesteigert worden.“

 

Familienklassen

„Im neuen Schuljahr richten 24 Grundschulen mit Hilfe der sozialen Träger eine Familienklasse ein. In Familienklassen lernen Eltern gemeinsam mithilfe der Lehrerinnen und Lehrer sowie weiterer Fachleute auf ihre Kinder gerade in schwierigen Situationen besser einzugehen und Lösungen zu erarbeiten. Das kommt allen zugute. Lehrerinnen und Lehrer werden so in ihrer Arbeit unterstützt, der Familienzusammenhalt wird gestärkt und die Kinder entwickeln neues Zutrauen in ihre Stärken.“

 

Digitalisierung an Schulen gestalten

„Mit den Mitteln zur Digitalisierung werden wir vornehmlich die digitale Infrastruktur an unseren Schulen ausbauen. Die technische Ausstattung der Schulen ist aber nur ein Aspekt der Digitalisierung. Unsere Schulen brauchen pädagogische Unterstützung und gut ausgebildete Lehrkräfte. Medienkompetenz und Jugendmedienschutz müssen einen höheren Stellenwert in der Lehreraus- und -fortbildung einnehmen. All das und noch einiges mehr wird im Hessischen Digitalpakt zwischen Land und Schulträgern, dem Programm „Digitale Schule Hessen“, gebündelt. Am 21. August 2019 wird die Anhörung zum Thema im Landtag stattfinden. Im Herbst wird die Rahmenvereinbarung zwischen Land und Schulträgern zur Umsetzung des Digitalpakts Schule Hessen unterzeichnet und das Gesetz zum Digitalpakt im Landtag beschlossen. Das Anmeldeverfahren startet dann ab Dezember 2019 – erste Förderzusagen sind dann bereits möglich.“

 

Islamischer Religionsunterricht und Schulversuch

„Der Islamische Religionsunterricht wird bis zur endgültigen Klärung einer möglichen Zusammenarbeit mit Ditib auf die bisherigen Standorte und auf die Jahrgangsstufen 1 bis 6 beschränkt. Im Rahmen eines Schulversuchs wird ab diesem Schuljahr ein neues Unterrichtsangebot in alleiniger staatlicher Verantwortung an sechs Standorten erprobt. 144 Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse werden an dem nicht bekenntnisorientierten Unterricht teilnehmen. Für uns bleibt es wichtig, dass noch in diesem Jahr endgültig entschieden wird, ob die Kooperation mit Ditib fortgesetzt werden kann.“

 

Schülerticket

Die Resonanz auf das Schülerticket, mit dem alle Schülerinnen und Schüler Busse und Bahnen in Hessen für einen Euro am Tag nutzen können, hat unsere Erwartungen übertroffen, 419.000 Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende besitzen ein derartiges Ticket in Hessen. May „Das hat uns darin bestärkt, solche günstigen Flatrate-Tickets auch für weitere Bevölkerungsgruppen auf den Weg zu bringen. Nach dem großen Erfolg des Schülertickets, kommt jetzt die Flatrate für die Senioren: Rund 1,3 Millionen Seniorinnen und Senioren erhalten durch das neue 365 Euro-Ticket vom nächsten Jahr an die Möglichkeit Busse und Bahnen in ganz Hessen werktags ab 9 Uhr morgens und an Wochenenden und Feiertagen ganztägig zu nutzen.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Lisa Uphoff
Schlossplatz 1-3; 65183 Wiesbaden
Fon: 0611/350597; Fax: 0611/350601
Mail: presse-gruene@ltg.hessen.de
Web: http://www.gruene-hessen.de/landtag

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