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14.08.2020

Schuljahresbeginn 2020/2021: Herausforderungen anpacken – in Zeiten von Corona und darüber hinaus

Schule in Zeiten von Corona

Der Beginn des neuen Schuljahrs 2020/2021 steht leider weiterhin im Zeichen der Corona-Pandemie. „Vor diesen Hintergrund haben wir für verschiedene Szenarien Vorkehrungen getroffen: Aus dem Corona-Sondervermögen stehen 150 Millionen Euro zur Kompensation von Corona-bedingten Personalengpässen an den Schulen zur Verfügung und pädagogisches Personal kann sich bis zu den Herbstferien alle zwei Wochen freiwillig kostenlos testen lassen. Für die Anschaffung digitaler Endgeräte, die bei Bedarf an Schüler*innen ausgeliehen werden, können die Schulträger 50 Millionen Euro an Bundes- und Landesmitteln abrufen. Auch Konzepte für einen möglicherweise wieder notwendig werdenden Distanzunterricht auf Grundlage von einheitlichen Vorgaben des Landes wurden entwickelt. Hinsichtlich der Schutzmaßnahmen werden wir weiterhin stetig prüfen, ob das aktuelle Infektionsgeschehen weitere Einschränkungen notwendig macht“, erklärt der bildungspolitische Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Daniel May.

 Digitales Lernen technisch und pädagogisch vorantreiben

„Mit dem Digitalpaktgesetz haben wir den Weg für massive Investitionen in die digitale Infrastruktur der Schulen freigemacht. Die Bundesmittel kofinanzieren wir mit im Ländervergleich beispielhaften Eigenleistungen in Höhe von 25 Prozent, sodass bis 2024 rund 500 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Mit dem Programm „Digitale Schule Hessen“ verfolgen wir darüber hinaus auch eine pädagogische Weiterentwicklung in diesem Bereich. Hierzu gehört unter anderem, Themen wie Medienkompetenz und Jugendmedienschutz einen höheren Stellenwert in der Lehrer*innenaus- und –fortbildung zu geben. Diese Initiative ist besonders wichtig, da die beste Infrastruktur nutzlos ist, wenn sie nicht verwendet werden kann.“

 Premiere für Pädagogisch Selbstständige Schulen

In diesem Schuljahr gehen die ersten von 150 möglichen „Pädagogisch selbstständigen Schulen“ an den Start. Die 14 teilnehmenden Schulgemeinschaften haben viele innovative Ideen kreiert, um neue Wege in der Unterrichtsgestaltung zu gehen.

Die besten Schulen an den Orten mit den größten Herausforderungen

May: „Um die Lehrkräfte an Schulen, die aufgrund des sozialen Hintergrunds ihrer Schüler*innen vor besonders großen Herausforderungen stehen, weiter zu entlasten, stärken wir auch in diesem Jahr mit 140 zusätzlichen Stellen für Sozialpädagog*innen die multiprofessionellen Teams an unseren Schulen. Damit steigt die Zahl der Sozialpädagog*innenstellen auf 840.“

 Mehr Stellen für das Ganztagsschulprogramm

Auch unser Ganztagsschulprogramm bauen wir konsequent weiter aus – für mehr individuelle Förderung und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Anzahl der Stellen in diesem Bereich haben wir seit 2014 mehr als verdoppelt – auf 3630 Stellen. Allein in diesem Schuljahr schaffen wir 340 neue Stellen. Insgesamt bieten in diesem Schuljahr 1.225, also zwei Drittel der öffentlichen Schulen, Ganztagsangebote an.

 Inklusiven Unterricht stärken

„Wir weiten die inklusive Beschulung stetig weiter aus und steigern die Zahl der Stellen für Förderpädagog*innen an allgemeinbildenden Schulen in diesem Jahr um weitere 40. Inzwischen werden 2.705 Förderschullehrkräfte im inklusiven Unterricht in Hessen eingesetzt – knapp ein Viertel mehr als an Förderschulen. Damit haben wir die Zahl der Förderpädagog*innen an allgemeinbildenden Schulen seit 2014 um ein Drittel gesteigert.“

 Sprachförderung von Anfang an

Um die Sprachförderung weiter voranzutreiben, erweitern wir die Stundentafel in der Grundschule schrittweise um eine zusätzliche Deutschstunde und bauen die den regulären Unterricht begleitenden Deutsch-Förderkurse weiter aus – hierfür schaffen wir in diesem Schuljahr bereits 180 zusätzliche Lehrer*innenstellen. Die erfolgreichen Vorlaufkurse im letzten Kindergartenjahr werden ab dem Schuljahr 2021/22 verpflichtend sein.

 Islamische Religionskunde ergänzt schulisches Angebot

„Leider musste der bekenntnisorientierte islamische Religionsunterricht in Kooperation mit dem türkisch-islamischen Verband DITIB Hessen nach ausführlicher Prüfung so lange ausgesetzt werden, bis DITIB ihre Unabhängigkeit nachweisen kann. Als Alternative wird den Schüler*innen jedoch Islamkundeunterricht angeboten und somit weiterhin ein umfassender Einblick in den Islam ermöglicht. Die sogar leicht gestiegenen Anmeldezahlen von knapp 3000 Schüler*innen zeigen uns, dass das Angebot sehr gut angenommen wird. Den bekenntnisorientierten Unterricht in Zusammenarbeit mit der islamischen Gemeinschaft Ahmadiyya setzen wir selbstverständlich fort.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Lisa Uphoff
Schlossplatz 1-3; 65183 Wiesbaden
Fon: 0611/350597; Fax: 0611/350601
Mail: presse-gruene@ltg.hessen.de
Web: http://www.gruene-hessen.de/landtag

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