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21.06.2012

Rückkehr der Gymnasien zu G9 im Landtagsausschuss: Landesregierung hat schneller geredet als gedacht

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag sind erstaunt, dass den Äußerungen von Ministerpräsident Bouffier (CDU) vom Wochenende offensichtlich noch keinerlei konkrete Planungen der Landesregierung zu Grunde liegen. „Es war durch die Antworten von Kultusministerin Beer offensichtlich, dass die Landesregierung selbst noch nicht genau weiß, was sie vor hat. Nur durch beharrliches Nachfragen war ihr die Aussage zu entlocken, dass Gymnasien zum Schuljahr 2013/2014 zu G9 zurück kehren können. Alles Weitere ist völlig unklar“, erläutert der bildungspolitische Sprecher der GRÜNEN, Mathias Wagner, nach der Sitzung des kulturpolitischen Landtagsausschusses. Auf Grundlage eines Fragenkatalogs der GRÜNEN hatte sich das Gremium mit dem Thema beschäftigt.

„Offensichtlich hat die Landesregierung in einer zentralen schulpolitischen Fragen schneller geredet als gedacht. Das ist ein unverantwortlicher Umgang mit den berechtigen Fragen und Sorgen von Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern. Mit Ruhe und Verlässlichkeit hat eine solche Politik nichts zu tun.“

DIE GRÜNEN betonen, dass sie seit Jahren die Wahlfreiheit für die Eltern zwischen G8 und G9 fordern. Wichtig sei allerdings, dass es dabei nicht zu Chaos und Verunsicherung an den Schulen komme. „Auf Grundlage eines Gesetzes von uns wurde im Jahr 2008 den kooperativen Gesamtschulen die Rückkehr zu G9 eröffnet. Damals haben wir uns zuerst Gedanken über das Konzept gemacht, dann einen Gesetzentwurf vorgelegt und ihn anschließend beraten. Die jetzige Landesregierung redet zuerst und denkt dann.“ Aus diesem Grund sei bislang auch noch keine Bewertung der Überlegung der Regierung möglich. „Außer einem Satz des Ministerpräsidenten auf einem Parteitag liegt schlicht nichts vor. Auf dieser Grundlage ist eine seriöse und verlässliche Bildungspolitik nicht möglich.“

Die Pläne der SPD, generell zu G9 zurück zu kehren, halten DIE GRÜNEN nicht für den richtigen Weg. „Es macht keinen Sinn alle paar Jahre an den Schulen von oben verordnet alles ganz anders machen zu wollen. Die Schulen brauchen Verlässlichkeit und Entwicklungsmöglichkeiten. Genau das würde die von uns vorgeschlagene Wahlfreiheit gewährleisten.“ Die von der SPD vorgeschlagene modularisierte Oberstufe halten DIE GRÜNEN für eine „charmante Idee“. Solange es aber für eine landesweite Einführung keinerlei ausgearbeitete Konzepte gebe, mache es keinen Sinn die Schulen erneut zu einem „Experimentierfeld“ zu machen.


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Elke Cezanne

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