„Wissenschaftsministerin Kühne-Hörmann schiebt ihre Mitverantwortung für die nötige Reform der Bolognareform einfach auf die Hochschulen ab. Sie steckt den Kopf in den Sand, und behauptet, dies sei Sache der autonomen Hochschulen. Längst haben sowohl der Bundespräsident als auch Bundesministerin Schavan die Zuständigkeit der Länder festgestellt, die Argumentation Kühne-Hörmanns ist zusammengebrochen“, so die für die Belange der Studierenden zuständige Abgeordnete von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Angela Dorn, in der heutigen Debatte zur Bologna-Reform.
„Für die Baupläne der Bologna-Reform ist die Politik verantwortlich. Deshalb erwarten wir, dass sie politische Ziele setzt und Anreize gibt. Wir fordern als erste Maßnahme, einen Runden Tisch mit allen Betroffenen einzuberufen. Das macht jetzt sogar die Bundesbildungsministerin, nur in Hessen geschieht nichts. Als weiteren Schritt verlangen wir ein nachhaltiges Finanzierungskonzept.“
„Die Bologna-Reform muss auf sichere Säulen gestellt werden. Deshalb muss es eine soziale Dimension geben, es müssen ausreichend Kapazitäten für Masterstudiengänge zur Verfügung gestellt und Teilzeitstudienmöglichkeiten eröffnet werden. Es ist eine größere zeitliche Flexibilität notwendig, Bachelor-Studiengänge müssen nicht nur sechs-, sondern achtsemestrig sein und es muss mehr Wahlfreiheit innerhalb der Studiengänge geben. Die Qualität der Lehre darf nicht nur durch Exzellenzpreise gefördert werden, sondern auch durch Überprüfung und langfristige Anreize. Die Studierenden müssen mobiler werden können, so dass sie sich auch wieder verstärkt Auslandssemester leisten können“, fordert Angela Dorn. Auch das bürokratische und unzureichend demokratisch legitimierte Akkreditierungswesen müsse überprüft werden.
„Leider ist die Ministerin nur auf die Leuchttürme der Exzellenz fixiert. Den Rest hat sie leider aus dem Blick verloren. Die Studierenden und die Hochschulen leiden darunter.“
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