Inhalt

21.03.2024

Massive Verunsicherung und Kulturkampf auf dem Rücken der Abiturient*innen

Schwarz-rot ändert kurz vor den Abi-Prüfungen die Bewertungsregeln in Bezug auf das Gendern

Kurz vor Beginn der Abiturprüfungen ändert die schwarz-rote Koalition laut Medienberichten die Bewertungsregeln für das Abitur. Entgegen der Praxis in den vergangenen Jahren soll das Gendern jetzt in den Prüfungen als Fehler gewertet werden. Julia Herz, Mitglied im schulpolitischen Ausschuss: „Die Landesregierung verunsichert mit dieser Entscheidung die Abiturient*innen in der für sie ohnehin schwierigen Prüfungsphase. Man kann nicht kurz vor den Prüfungen die Regeln ändern. Das ist reine Ideologie und Kulturkampf auf dem Rücken der Abiturient*innen im Prüfungsstress. Denn ganz offensichtlich geht es bei der Sanktionierung einer bewussten und schlüssigen Verwendung der Gendersprache durch junge Erwachsene nicht um die Korrektur von Rechtschreibfehlern, sondern um eine politisch motivierte Sanktionierung einer gesellschaftspolitischen Haltung“.

Hessen geht mit dieser Regelung sogar noch über Bayern hinaus. Dort hat man erkannt: Weder durch das Gendern noch durch das Nicht-Gendern darf Schüler*innen ein Nachteil entstehen. „Dass die Koalition aus Markus Söder und Hubert Aiwanger umsichtiger handelt als die Koalition von Boris Rhein und Kaweh Mansoori, ist unfassbar. Der CDU scheint in Hessen jegliches Augenmaß abhandengekommen zu sein. Und bei der SPD fragt man sich: gibt es sie überhaupt in der Koalition?“

Während das bayerische Kabinett am Dienstag ein Genderverbot für den dienstlichen Schriftverkehr in Behörden sowie für Lehrkräfte im Unterricht ohne Sanktionierung von Schüler*innen durch Punktabzüge in mündlichen und schriftlichen Prüfungen beschlossen hat, plant die Koalition von Boris Rhein und Kaweh Mansoori für Hessen ein scharfes Genderverbot auch für Schüler*innen. So hat das Kultusministerium gestern Durchführungshinweise für die diesjährigen Abschluss- und Abiturprüfungen an die Schulen versandt, wonach das Gendern mit Sonderzeichen in den schriftlichen Abschlussprüfungen an Haupt- und Realschulen sowie den Abiturprüfungen bereits in diesem Jahr als Fehler gewertet wird.


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Lisa Uphoff
Schlossplatz 1-3; 65183 Wiesbaden
Fon: 0611/350597; Fax: 0611/350601
Mail: presse-gruene@ltg.hessen.de
Web: http://www.gruene-hessen.de/landtag

Kontakt