Inhalt

23.08.2012

Hochbunker an Friedberger Anlage – GRÜNE sind erfreut über die fraktionsübergreifende Zustimmung zum Erhalt der Gedenkstätte

Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zeigt sich erfreut darüber, dass ihr Antrag gegen den Verkauf des Hochbunkers an der Friedberger Anlage in Frankfurt auf Zustimmung bei allen Fraktionen sowie der Landesregierung stößt. Darin wird die Landesregierung gebeten, ihren Einfluss beim Bundesfinanzministerium geltend zu machen, mit dem Ziel, den Bunker für einen symbolischen Preis an die Stadt Frankfurt zu verkaufen.

„Wir hoffen, dass der Erhalt des Ortes als Gedenkstätte jetzt dauerhaft gesichert werden kann. Es ist erfreulich, dass bei diesem wichtigen Anliegen fraktionsübergreifend Einvernehmen darüber herrscht, dass ein solcher Ort von besonderer historischer Bedeutung, für eine privatwirtschaftliche Nutzung nicht in Frage kommen kann. Gerade im Hinblick auf die immer geringer werdende Zahl der Überlebenden der Shoah, ist es für die Erinnerung an diese Barbarei unverzichtbar, dass ein solcher authentischer Ort der Erinnerung für die Nachwelt erhalten bleibt“, erklärt die kulturpolitische Sprecherin der GRÜNEN, Martina Feldmayer.

Die Bunkeranlage wurde 1942/43 auf den Überresten der am 9. November 1938 von Nazis zerstörten Synagoge erbaut und veranschaulicht damit an einem Ort konzentriert, sowohl den Schrecken des Holocaust als auch den 2. Weltkrieg als Folge der menschenverachtenden nationalsozialistischen Ideologie und den Versuch der Nationalsozialisten die jüdische Kultur auszulöschen. Seit 1988 betreibt die Initiative 9. November dort eine Gedenkstätte und wurde für ihre Arbeit von der Bundesstiftung „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ ausgezeichnet. 2007 wurde der Hochbunker aus der Zivilschutzbindung entlassen und sollte, da er im Besitz der Bundesregierung ist, von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) veräußert werden. Die Stadt Frankfurt bemüht sich seit längerem den Bunker zu erwerben. DIE GRÜNEN hoffen nun, dass es mit der Unterstützung aus Wiesbaden gelingt dieses Vorhaben umzusetzen.

„Der Bunker soll weiterhin ein Ort des Erinnerns, des Lernens und der Begegnung sein, an dem es möglich ist, die für die Region wertvolle Erinnerungsarbeit und -kultur weiter zu leben sowie dieser und der nachfolgenden Generationen zu vermitteln“, so Martina Feldmayer.

Antrag


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Elke Cezanne

Schlossplatz 1-3; 65183 Wiesbaden
Fon: 0611/350597; Fax: 0611/350601
Mail: presse-gruene@ltg.hessen.de
Web: https://www.gruene-hessen.de/landtag

Kontakt