Hessischer Pakt zur Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung - GRÜNE: Erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung

Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bewertet den heute vorgestellten Hessischen Pakt zur Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung grundsätzlich als einen „ersten wichtigen Schritt in die richtige Richtung“. Allerdings müsse der Pakt ergänzt werden, da die Sicherstellung der medizinischen Versorgung aus einem ambulanten und einem stationären Anteil bestehe.

„Um die drohende Unterversorgung zu vermeiden, ist gemeinsames Handeln notwendig. Besonders bedeutsam ist die pragmatische Umsetzung des Paktes – es reicht nicht mehr, nur Willenserklärungen abzugeben. Die Strukturen der ambulanten medizinischen Versorgung stehen aufgrund des demografischen Wandels und der Tatsache, dass immer mehr Frauen den Arztberuf ergreifen, auf dem Prüfstand. Nötig sind neue Formen der regionalen ambulanten und stationären medizinischen Versorgung. Dabei muss sich die Versorgung in erster Linie an den Bedürfnissen der Menschen, ob in der Stadt oder auf dem Land, orientieren. Die bessere Zusammenarbeit von Kommunen, Ärzteschaft, Krankenhäusern und anderen Akteuren ist dabei eine der ganz wesentlichen Voraussetzungen“, so die gesundheitspolitische Sprecherin der GRÜNEN, Kordula Schulz-Asche. Sie kündigt an, dass DIE GRÜNEN den Umsetzungsprozess des Paktes konstruktiv begleiten werden.

„Unverständlich ist allerdings, warum die Pflege als wichtige Säule einer patientenorientierten Versorgung als Akteur gänzlich außen vor geblieben ist. Die vorgesehenen drei Modelle zur Erweiterung der ärztlichen Delegation sind einfach zu wenig. Die flächendeckende Sicherstellung der ambulanten hausärztlichen Versorgung ist nur in Zusammenarbeit mit hochqualifizierter Pflege zu erreichen, wie wir dies mit dem Modell der Gemeindepflege anstreben“, stellt Kordula Schulz-Asche fest.

„Wir fordern Gesundheitsminister Grüttner auf, sich nun endlich auch mit der extremen Notlage der kommunalen Krankenhäuser zu befassen, als Moderator zu agieren und die verschiedenen Krankenhausträger an einen Tisch zu bringen. Die Entwicklungen in der hessischen Krankenhauslandschaft sind nicht neu, doch seit Jahren verharrt die Landesregierung in Untätigkeit. Hier ist der Handlungsbedarf akut. Weiteres Abwarten wäre unverantwortlich.“

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