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13.06.2013

GRÜNES Konzept für Bildung – Verlässlichkeit und Perspektiven: Für einen Schulfrieden in Hessen

101 Tage vor der Landtagswahl hat die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ihre bildungspolitischen Vorstellungen weiter konkretisiert und in dem Konzeptpapier „Verlässlichkeit und Perspektiven: Für einen Schulfrieden in Hessen“ gebündelt. „Überall in Hessen werden wir in diesen Tagen nach den bildungspolitischen Alternativen zur erschöpften und verbrauchten schwarz-gelben Landesregierung gefragt. Gleichzeitig hören wir aber auch die Sorge, dass nach einem möglichen Regierungswechsel an den Schulen alles wieder komplett umgekrempelt wird und die ideologischen Auseinandersetzungen weitergehen, statt die Bildungspolitik in der Sache voranzubringen. Wir GRÜNE sagen klar: mit uns wird es keine neue Runde des seit Jahrzehnten teilweise erbittert geführten Schulkampfs geben. Wir stehen für einen Schulfrieden und Maß und Mitte in der Bildungspolitik“, so der bildungspolitische Sprecher der GRÜNEN, Mathias Wagner.

Leitlinien GRÜNER Bildungspolitik

Schulfrieden statt Schulkampf, ermöglichen statt verordnen und Evolution statt Revolution seien die drei bildungspolitischen Leitlinien der GRÜNEN. „Mit uns können sich Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler darauf verlassen, dass nach einem Regierungswechsel an den Schulen nicht wieder alles komplett anders wird. Gleichzeitig wollen wir den Schulen aber auch Perspektiven für ihre Arbeit und pädagogische Weiterentwicklung eröffnen. Wir stehen für Verlässlichkeit und Perspektiven in der Bildungspolitik.“

Was jetzt für Hessens Schulen zu tun ist:

1. Ein neuer Stil: Voneinander lernen – miteinander Schule gestalten

Ein respektvoller und wertschätzender Umgang miteinander sollen das Verhältnis von den an Schulen Beteiligten, der Schulverwaltung, den Schulträgern und dem Kultusministerium prägen. Dazu gehört auch, dass sich die Beteiligten in einem Bildungsdialog „Hessens Schulen 2024“ mit allen im Landtag vertretenen Parteien darüber verständigen, welche Ziele das Bildungswesen in den nächsten zehn Jahren erreichen soll. Mit diesem Dialog reichen wir die Hand zu einem Schulfrieden auch in Hessen wie es ihn in Bremen und Nordrhein-Westfalen schon gibt.

2. Gute Arbeitsbedingungen an den Schulen für mehr individuelle Förderung

Die Schulen brauchen wieder Luft zum Atmen und Freiräume, um pädagogische Konzepte und mehr individuelle Förderung tatsächlich umsetzen zu können. Durch Entbürokratisierung, eine echte 105-prozentige Lehrerversorgung und dem Ausbau der Lehrerzuweisung nach dem Sozialindex sollen diese Freiräume geschaffen werden.

3. Pädagogische Perspektiven eröffnen

Um den Schulen die Möglichkeit zur Weiterentwicklung zu geben, wollen DIE GRÜNEN ihnen  zahlreiche Maßnahmen anbieten: In den Grundschulen soll es am Ende der Legislaturperiode durch die Bildungs- und Betreuungsgarantie von 7.30 bis 17.00 Uhr ein Ganztagsangebot aus einer Hand geben. Durch die bessere Zusammenarbeit von Kindergärten und Grundschulen, die Umsetzung des Bildungs- und Erziehungsplans sowie den flexiblen Schulanfang können Kinder von Anfang an besser gefördert werden. Es wird eine echte Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 geben. Die Neue Schule wird ein längeres gemeinsames Lernen ermöglichen. Durch den Ausbau der Ganztagsangebote wird mehr individuelle Förderung erreicht werden. Der inklusive gemeinsame Unterricht von Schülerinnen und Schülern mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf wird von der Ausnahme zur Regel. Durch die selbstständige Schule vor Ort wird mehr pädagogische Freiheit und weniger Bürokratie erzielt. Und den Schulen in freier Trägerschaft wird eine solide Grundlage gegeben.

4. Jedem jungen Menschen eine Berufsbildung ermöglichen

Jeder junge Mensch soll ein Angebot für eine Berufsausbildung erhalten – auch diejenigen, die im dualen System keinen Platz gefunden haben. Keiner soll mehr in dem derzeitigen undurchsichtigen Förderdschungel verloren gehen. Unproduktive Warteschleifen sollen vermieden werden.

5. Unterstützungssystem und Lehrerfortbildung verbessern

Um durch Qualifizierung von Lehrerinnen und Lehrern sowie der Einbeziehung anderer Berufe den Anforderungen an Schule gerecht zu werden, wird ein leistungsfähiges Unterstützungssystem für die Schulen geschaffen. Dazu gehört auch, das Landesschulamt zu einer wirkungsvollen dezentralen Unterstützungsstruktur weiterzuentwickeln und wo nötig, rückabzuwickeln.

6. Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern reformieren

Da der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern ein großes Gewicht zukommt, wird der Dialog mit allen Beteiligten über die künftige Struktur der Lehrerbildung beraten. Dazu gehört auch, ein praxistaugliches Modell für Praxissemester zu entwickeln.

7. Zusammenarbeit mit anderen Ländern verbessern – Kooperationsverbot abschaffen

DIE GRÜNEN setzen sich für die Abschaffung des Kooperationsverbots zwischen Bundes- und Landesebene in der Bildungspolitik ein.

Der bildungspolitische Sprecher der GRÜNEN, Mathias Wagner, wird das GRÜNE Konzept auch am Montag, 17. Juni, beim Bildungsforum der Vereinigung hessischer Unternehmerverbände (VHU) vorstellen. Eine Anmeldung unter www.vhu.de ist erforderlich.

Konzept


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Elke Cezanne

Schlossplatz 1-3; 65183 Wiesbaden
Fon: 0611/350597; Fax: 0611/350601
Mail: presse-gruene@ltg.hessen.de
Web: https://www.gruene-hessen.de/landtag

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