Inhalt

14.05.2013

GRÜNE Fußballgewalt-Prävention braucht Konzepte statt Almosen

Football, Sport, Sportpolitik, FußballDie groß angekündigte Erhöhung der finanziellen Zuwendungen an Fußball-Fanprojekte durch die schwarz-gelbe Landesregierung kritisiert die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN als „unzureichend und planlos“. „Zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig – anders kann man die vom Innenminister großspurig verkündeten Zuwendungen für Fußball-Fanprojekte in Hessen nicht bezeichnen. Gerade mal 200.000 Euro für Fanprojekte bei gleichzeitig 6.2 Millionen Euro für Polizeieinsätze bei Fußballspielen machen den Unterschied deutlich“, kritisiert Daniel Mack, sportpolitischer Sprecher der GRÜNEN. „Wer sich auskennt, weiß, dass ein Fanprojekt drei Stellen benötigt, um zu funktionieren. Wenn Rhein ohne die Drittelfinanzierung durch Clubs und Kommunen sicher zu stellen etwa 10.000 Euro für ein Fanprojekt in Kassel spendiert, ist das nichts weiter als Wahlkampfgetöse.“

DIE GRÜNEN fordern von der Landesregierung, den Dialog auch mit den Fußballfans zu beginnen und regelmäßig zu führen. Ziel des Dialogs soll ein tragfähiges Gesamtkonzept sein, das dazu beiträgt, Ausschreitungen, Diskriminierungen und Ausgrenzungen in und um die Stadien zu verhindern, und eine lebendige, vielfältige Fankultur in Hessen zu ermöglichen. Dazu Mack: „Statt Konfrontation ist Deeskalation in der Begegnung von Fußballfans und Polizei angesagt. Zwar sind Fan-Ausschreitungen in deutschen Stadien die Ausnahme und der ganz überwiegende Teil der Fans ist friedlich, doch muss gegen Gewalt in Fußballstadien mit adäquaten Konzepten konsequent vorgegangen werden. Dazu gehören Fanprojekte unbedingt dazu, die müssen aber auch vernünftig ausgestattet sein.“

DIE GRÜNEN stellen mit Bedauern fest, dass die Kosten für Polizeieinsätze bei Profi-Fußballspielen in Hessen seit der Saison 2009/2010 von 4,5 Millionen Euro auf 6,7 Millionen Euro in der Saison 2011/2012 gestiegen sind. „Würde Schwarz-Gelb über ein vernünftiges Konzept zum Umgang mit Fankultur und gegen Gewalt bei Fußballspielen verfügen, könnte man viel von diesem Geld einsparen. Unsere Vorschläge dazu haben Innenminister Rhein (CDU) und die Regierungsfraktionen leider abgelehnt. Da zeigt sich: Die reden auch nie mit Fans, sondern ausschließlich mit Organisationen.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Elke Cezanne

Schlossplatz 1-3; 65183 Wiesbaden
Fon: 0611/350597; Fax: 0611/350601
Mail: presse-gruene@ltg.hessen.de
Web: https://www.gruene-hessen.de/landtag

Zum Thema