GRÜNE: Ein Jahrzehnt Koch-Regierung – Vernachlässigung der Frauenpolitik verdrängt Frauen aus Unternehmen und Führungsebenen

Zur Untersuchung der Regionaldirektion über Gleichberechtigung am Arbeitsmarkt für Frauen in Hessen erklärt die frauenpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Kordula Schulz-Asche:

„Jahrelange Untätigkeit zeigt nun die Folgen. Hessen ist nicht attraktiv für gebildete Frauen. Und die Gleichberechtigung in der Wirtschaft ist im ‚Land des Roland Koch und seiner Mannen‘ rückläufig. Ein zahnloses Gleichberechtigungsgesetz, die Kürzung der Landesmittel in der ‚Operation Düstere Zukunft‘ und eine kaum vorhandene Frauenförderpolitik seit 1999 wirken – im schlechtesten Sinne“.

Dies legt das IAB – Betriebspanel Report Hessen, das die Beschäftigungssituation von Frauen in Hessen 2008 erfragte, nahe. Seit 2004 ist der Frauenanteil in erster Führungsebene von 25 Prozent auf 23 Prozent gesunken. Auch in 2008 hatten  nur 7,7 Prozent der Betriebe Vereinbarungen zur Förderung der Chancengleichheit von Männern und Frauen getroffen. Auch sank die Zahl der weiblichen Firmeninhaber, Vorstände und Geschäftsführer seit 2004 um 4.000. „Diese Zahl ist um so alarmierender, da gerade kleinere innovative Firmen oft von Frauen geleitet werden – ein schlechtes Zeichen für die Innovationskraft der hessischen Wirtschaft“, so die Abgeordnete.

„Weder die horizontale Geschlechtertrennung in bestimmte Berufsgruppen noch die vertikale Geschlechtertrennung durch mangelnde Karrierechancen von Frauen ist in den letzten Jahren abgebaut worden. Es reicht eben nicht aus, ein bisschen in der Verwaltung zu agieren, nicht aber Geschlechtergerechtigkeit zum Querschnittsthema des Landes zu machen. Männerklüngel der alten Sorte sind Gift für eine moderne Wirtschaftspolitik.“

„Für uns GRÜNE zeigt sich erneut, dass freiwillige Selbstverpflichtungen das sicherste Mittel sind, das Ziel Gleichberechtigung gerade nicht zu erreichen. Offensichtlich geht es nur mit festgeschrieben Quoten in Aufsichtsräten und in Gremien. Wie auf Bundesebene werden wir auch in Hessen prüfen, mit welchen Maßnahmen die Rahmenbedingungen zu schaffen sind, die der tatsächlichen Gleichberechtigung von Frauen und Männern endlich den Weg ebnen“, so Schulz-Asche abschließend.

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