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06.02.2013

Gesundheitswirtschaft - GRÜNE: Sammlung von Selbstverständlichkeiten ist kein Konzept

Aeskulapstab-220, GesundheitspolitikAls „durchsichtige Politik im Interesse der Pharma-Lobby“ bezeichnet die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die heute von der Landesregierung vorgestellte „Initiative Gesundheitsindustrie Hessen“. „Natürlich ist die Gesundheitsindustrie ein sehr wichtiger Wirtschaftszweig in Hessen. Aber die ebenfalls für die Exportwirtschaft wichtigen Unternehmen der Medizintechnik wurden von der Landesregierung einfach vergessen. Und in der Initiative kommen auch die vielen kleinen, sehr innovativen Unternehmen der Pharma-Branche nicht vor. Die Gesundheitsindustrie besteht nicht nur aus Großunternehmen. Inhaltlich umfasst die Initiative Selbstverständlichkeiten und Bekanntes. Ein Konzept der Landesregierung ist weder für den Wirtschaftsstandort noch für das Gesundheitswesen zu erkennen“, sagt die gesundheitspolitische Sprecherin der GRÜNEN, Kordula Schulz-Asche.

„Diese Landesregierung ist verbraucht und erschöpft. So wird nicht nur der ehemalige ‚Leuchtturm‘ Privatisierung Universitätsklinikum Gießen Marburg mit Heftpflastern über den Landtagswahltermin gerettet. Die von Gesundheitsminister Grüttner vollmundig angekündigte Holding zur Rettung der kommunalen Krankenhäuser wird kaum vor dem Wahltermin, wenn überhaupt, Realität werden. Auch der sogenannte ‚Hessenpakt‘, der die hausärztliche Versorgung auf dem Land sicherstellen sollte, zeigt wenig Wirkung. Gerade den vielen Pharmaunternehmen und Herstellern von Medizintechnik in Hessen wurde in den letzten Jahren viel versprochen und kaum etwas gehalten. Die medizinischen Fakultäten an den Universitäten haben kaum Freiraum für Innovation und sind unterfinanziert in der Lehre. “

Was jetzt getan werden muss

„Eine gute Landesregierung hat nicht einzelne Bereiche der Gesundheitswirtschaft zu bevorzugen, sondern ein Gesamtkonzept vorzulegen. Dieses muss eine sichere und gute Patientenversorgung sowie Innovation und Forschung an den Universitäten beinhalten. Außerdem muss ein solches Gesamtkonzept eine Verknüpfung mit der Wirtschaft, beispielsweise dem Gesundheitstourismus, und eine enge Kooperation zwischen der Wissenschaft und allen wichtigen Wirtschaftsbranchen umfassen. Das Beispiel der Partikeltherapie in Marburg, für deren Realisierung die GRÜNEN letzte Woche konkrete Schritte vorgeschlagen haben, zeigt die Defizite der Landesregierung exemplarisch“, so Kordula Schulz-Asche.


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Elke Cezanne

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