Die GRÜNEN im Landtag wollen die weiblichen Opfer von Genitalverstümmelung besser schützen und beraten. „Die so genannte ,Beschneidung‘ von Mädchen und Frauen ist eine grausame Praxis. In Hessen kennen wir rund 600 Fälle weiblicher Genitalverstümmelung, die ärztlich behandelt wurden. Wir wissen, dass die Dunkelziffer viel höher liegt, da viele Frauen sich nicht ärztlich behandeln lassen“, erklärt Sigrid Erfurth, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zum Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung. „Wir wollen die betroffenen Mädchen und Frauen besser schützen und beraten. Dafür haben wir im Landeshaushalt 100.000 Euro für die Jahre 2018/2019 eingestellt. Zu einem besseren Schutz gehört, dass Fachstellen sensibilisiert werden. So sollen sie besser in der Lage sein, von Genitalverstümmelung betroffene oder gefährdete Mädchen und Frauen präventiv zu schützen oder sie zu begleiten, wenn sie bereits verstümmelt wurden.“
„Diese schreckliche Tradition gehört endlich abgeschafft. Es handelt sich nicht nur um eine schwere Körperverletzung, sondern auch um einen Angriff auf die seelische Unversehrtheit der Mädchen und Frauen“, betont Erfurth. „Mädchen und Frauen, die von Verstümmelung bedroht sind oder sie bereits erlitten haben, haben ein Recht auf unsere Solidarität und Hilfe.
Sie leiden oft ihr Leben lang unter gravierenden Folgen für ihre Psyche und ihr Sexualleben. Ganz gleich, aus welchen Traditionen die Genitalverstümmelung entstanden ist: kein Glaube, kein Brauchtum rechtfertigt eine so schwere Verletzung der Rechte und des Körpers von Menschen.“
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