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04.03.2010

Freier Eintritt in staatliche Museen und Theater für Kinder und Jugendliche - GRÜNE: Antrag der LINKEN springt zu kurz

In der Debatte über eine freien Eintritt für Kinder und Jugendliche in staatliche Museen und Theater werfen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag der Fraktion der LINKEN vor, mit ihrem Anliegen viel zu kurz zu springen. „Wer das richtige Ziel verfolgt, Kinder und Jugendliche gerade auch aus bildungsfernen Schichten an Kultur heranzuführen, irrt in dem Glauben, allein der kostenfreie Zugang löse das Problem“, so die kulturpolitische Sprecherin der GRÜNEN, Sarah Sorge.

„Das Anliegen ist richtig und wichtig, die Hürden aber liegen nicht allein beim Eintrittspreis. Ein freier Eintritt würde sicher mehr Kinder und Jugendliche in unsere Museen und Theater bringen, sehr wahrscheinlich aber im Wesentlichen Kinder aus ohnehin kulturnahen Elternhäusern, die sich den Besuch auch so leisten könnten. Ich aber glaube, dass wir uns gerade in Zeiten knapper Kassen auf diejenigen konzentrieren sollten, die unsere Unterstützung nötig haben und die den Weg zu Kultur sonst wahrscheinlich nicht finden würden.“

„Wenn allein der zu bezahlende Eintritt als Hürde wegfällt, ist das noch kein kulturpolitisches Konzept. Wichtig ist, dass auch der tatsächliche ‚Eintritt‘ ins Museum oder Theater einfacher wird. Das heißt: Kein freier Eintritt allein, sondern nur ein gleichzeitiger Ausbau museumspädagogischer Konzepte, ein geeigneter Einsatz neuer Medien und eine gezielte Ansprache von Kindern und Jugendlichen und auch deren Eltern lösen das Problem. Hier gibt es bereits zahlreiche Ideen, diese sollten von Land schwerpunktmäßig gefördert werden. Ein Blick hinter die Kulissen, Kinderrallyes, Expeditionen oder Taschenlampenführungen, Lernwerkstätten, Sonderführungen, Workshops und so weiter – das ist spannend für Kinder und kann daher früh für Kultur begeistern. Und dies ist auch für die Kultureinrichtungen selbst eine Investition in die Zukunft, denn daraus entstehen die Besucherinnen und Besucher und vielleicht auch die Künstlerinnen und Künstler der Zukunft.“

„Wichtig für die kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen ist selbstverständlich auch die Zusammenarbeit von Kultureinrichtungen und Schulen, und zwar weit über das Spektrum Museum oder Theater hinaus. Musik, Literatur, Film und andere Kultursparten fallen beim Vorschlag der Linken vollkommen hinten runter. Der richtige Weg wäre daher ein Landesprogramm zur kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche. Den Wegfall des Eintritts allein halte ich für blinden Aktionismus.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Elke Cezanne

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