Nach den Sommerferien werden hessenweit 92 Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schüler*innen in das Startchancenprogramm des Bundes aufgenommen und erhalten mehr Geld für eine bessere Ausstattung, für zusätzliche Lernförderprogramme und mehr Schulsozialarbeit – zum Schuljahr 2025/2026 kommen 228 weitere Schulen hinzu. „Angesichts des Ergebnisses der jüngsten PISA-Studie, dass der Bildungserfolg in Deutschland nach wie vor wie in kaum einem anderen Land von der sozialen Herkunft abhängt, setzt das Programm genau an der richtigen Stelle an und ist eine wirklich gute Nachricht für die ausgewählten Schulen“, findet Miriam Dahlke, parlamentarische Geschäftsführerin der GRÜNEN Landtagsfraktion.
„Während jedoch die Ampel-Koalition im Bund dieses weitreichende Projekt für mehr Bildungsgerechtigkeit auf den Weg bringt, setzt die Landesregierung in Hessen den Rotstift bei der Bildung an: Über 200 Lehrkräftestellen streicht sie noch im laufenden Jahr im Schuletat, um zusätzliche Stellen für Ministerialbeamte in Wiesbaden zu schaffen und die Landesregierung aufzublähen“, kritisiert Dahlke. Auch die wichtige Initiative des Bundes scheint Schwarz-Rot nicht nutzen zu wollen, um die Anstrengungen des Landes zu intensivieren. So hat Kultusminister Schwarz bereits erklärt, die Koalition wolle nur den minimal notwendigen Kofinanzierungsanteil leisten und alle Anrechnungsmöglichkeiten bestehender Landesprogramme ausschöpfen. Zudem will die Landesregierung die Kommunen zur Kofinanzierung heranziehen. Dahlke: „Schon nach wenigen Monaten zeigt sich, dass Investitionen in Bildung unter der neuen Landesregierung aus CDU und SPD massiv an Priorität verlieren.“
Dahlke erinnert daran, dass sich Hessen auf Initiative der GRÜNEN bereits vor einigen Jahren auf den Weg gemacht hat, die Schulen gezielt zu unterstützen, wo die Bedarfe am größten sind. So hat das Land unter anderem 2018 begonnen, die Schulsozialarbeit mit sozialpädagogischen Fachkräften landesseitig zu unterstützen. Inzwischen stehen hierfür über 1100 Stellen zur Verfügung, die vor allem Schulen mit großen Herausforderungen zugutekommen. Das Bundesprogramm knüpfe hieran sehr gut an. „Deswegen fordern wir die schwarz-rote Landesregierung auf, diese wichtige Initiative des Bundes gewinnbringend für Hessen zu nutzen und mit substanziellen Eigenmitteln zu unterstützen.“
Hintergrund:
Mit dem Startchancen-Programm hat die Ampel-Koalition im Bund ein weitreichendes Projekt für mehr Bildungsgerechtigkeit auf den Weg gebracht. Hiermit sollen in den kommenden zehn Jahren durch Bund und Länder insgesamt 20 Milliarden Euro in 4.000 Schulen in herausfordernden Lagen in ganz Deutschland investiert werden – 320 davon in Hessen.
Nähere Informationen zum Startchancenprogramm des Bundes finden sich hier: Startchancen-Programm an Schulen | Bundesregierung
Eine Übersicht der zum Schuljahr 2024/2025 ins Programm startenden hessischen Schulen findet sich hier: Startchancen-Programm – BMBF
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