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10.06.2015

Anhörung zur Lage der Zeitungen – GRÜNE sehen Medienlandschaft in schwieriger Umbruchsituation

Gˆttingen, Schreibwarengesch‰ftAus Sicht der GRÜNEN hat die Landtagsanhörung zur Lage der Printmedien positive Signale ebenso wie Besorgnis erregende Tendenzen zutage gefördert. „Für uns ist ein wichtiges Ergebnis, dass Presse, Gesellschaft, Politik und weitere Akteure gemeinsam tragfähige Modelle für die Zukunft und Vielfalt des Qualitätsjournalismus entwickeln müssen, von denen auch die gedruckten Zeitungen profitieren können“, erklärt Jürgen Frömmrich, medienpolitischer Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Derzeit allerdings befindet sich die Medienlandschaft in einer schwierigen Umbruchsituation, weil Verlage mit ihren Druckerzeugnissen immer weniger Geld verdienen, die Online-Angebote aber nicht genug einbringen, um die Verluste auszugleichen. Aufgrund der hohen Reichweite der Online-Angebote gibt es hier sicherlich noch Einnahmepotenziale.“

Gefährlich sei daran insbesondere, dass viele Verlage sich gezwungen sehen, zur Kostensenkung Sparschritte zu ergreifen, die der Qualität schadeten. „Redaktionen werden geschlossen, Korrespondentenstellen gestrichen und Freiberufler zu Bedingungen beschäftigt, zu denen hochwertiger Journalismus nicht zu bekommen ist“, so Frömmrich. „So beschädigen die Medien auch ihr eigenes Image. Einige der Anzuhörenden aus der journalistischen Praxis haben heute anschaulich geschildert, dass die Berichterstattung über komplexe Themen etwa aus Politik und Wirtschaft oft das erste Opfer im Bemühen um geringere Kosten ist. Zugleich haben sie aber auch über spannende Projekte für Qualitätsjournalismus etwa durch Crowdfunding oder ein Zeitungstreuhand-Modell berichtet.“

Den GRÜNEN ist es wichtig, Bemühungen um mehr Medienkompetenz zu unterstützen, wie sie etwa die Landesanstalt für privaten Rundfunk und Neue Medien unternehmen. „Verbraucherinnen und Verbraucher müssen gut recherchierten, eigenständigen Journalismus erkennen und wertschätzen, damit sie auch bereit sind, einen angemessenen Preis dafür zu bezahlen. Staatliche Institutionen sind gut beraten, sich über die Schaffung guter Rahmenbedingungen hinaus nicht in die Gestaltung der Medienlandschaft einzumischen. Eine unabhängige Presse ist als ,Vierte Gewalt‘ unverzichtbar für das Gelingen einer Demokratie – ob in gedruckter oder elektronischer Form.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecher: Volker Schmidt

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Fon: 0611/350597; Fax: 0611/350601
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