BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag fordern die Landesregierung auf, möglichst rasch ihr Konzept für eine Reform der Sekundarstufe 1 an Hessens Schulen vorzulegen. Dabei müsse es um mehr als eine bloße Zusammenfassung von Haupt- und Realschulen gehen. Notwendig sei vielmehr ein neues pädagogischen Konzept, das den Bildungsabschluss für Schülerinnen und Schüler möglichst lange offen lasse. „Elf Jahre herrschte bei diesem Thema in Hessen Stillstand. Andere Bundesländer wie Schleswig-Holstein, Hamburg oder das Saarland sind längst viel weiter. Wir sind sehr gespannt, ob Kultusministerin Henzler tatsächlich den Mut zu einem großen Wurf hat. Das GRÜNE Konzept für eine Neue Schule liegt vor. Wir sind gesprächsbereit und freuen uns auf einen Wettbewerb der Ideen im Interesse der Schülerinnen und Schüler“, erläutert der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Mathias Wagner. DIE GRÜNEN reagieren damit auf die Ankündigung des stellvertretenden Ministerpräsidenten Jörg-Uwe Hahn in der HR-Fernsehsendung „Stadtgespräch“, in dem er das Regierungskonzept für „die nächsten Tage oder Wochen“ in Aussicht gestellt hat.
Anforderungen an eine Reform der Sekundarstufe 1
Aus Sicht der GRÜNEN muss ein zukunftsweisendes Konzept für die Sekundarstufe 1 von unten wachsen und darf keine Zwangsbeglückung sein. „Zwangsbeglückungen aus Wiesbaden hatten wir die letzten Jahre genug. Eine Schulreform, die gelingen soll, muss von den Beteiligten an den Schulen vor Ort ausgehen und getragen werden.“ Das Konzept muss u.a. folgende Anforderungen erfüllen:
Das GRÜNE Konzept für eine Neue Schule
DIE GRÜNEN verweisen darauf, dass sie bereits Anfang 2007 ein detailliert ausgearbeitetes Konzept für eine solche Neue Schule vorgelegt haben. Kernpunkte dabei seien: alle Bildungsabschlüsse an einer Schule, längeres gemeinsames Lernen, keine Klassen mit mehr als 25 Schülerinnen und Schülern, bedarfsgerechtes Ganztagsangebot, individuelle Förderung statt Querversetzung und Sitzen bleiben, Vernetzung von Schule und Jugend- und Sozialarbeit. „Bis heute gibt es außer dem Festhalten an dem Bestehenden kein entsprechendes
Konzept der Landesregierung. Wir würden uns sehr freuen, wenn sich dies wie vom stellvertretenden Ministerpräsidenten angekündigt endlich ändern würde. Dann könnte endlich
über das Wie einer Reform und nicht mehr über das Ob geredet werden.“
Gute Beispiele in anderen Bundesländern
Mit einer solchen Debatte fände Hessen auch endlich Anschluss an andere Bundesländer. In Hamburg sei bereits unter der CDU-Alleinregierung die Stadtteilschule auf den Weg gebracht worden. In Schleswig-Holstein habe sich unter dem CDU-Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen die Gemeinschaftsschule zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Und im Saarland hätten sich CDU, FDP und GRÜNE auf ein ähnliches Modell verständigt. „Eine reformierte Sekundarstufe 1 hat in den verschiedenen Bundesländern zwar unterschiedliche Namen, aber inhaltlich immer den gleichen Kern. Wir hoffen sehr und werden unseren Beitrag leisten, dass auch Hessen endlich Anschluss an diese Entwicklung findet.“
Das ausführliche GRÜNE Konzept für eine Neue Schule im Internet:
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