Im Juli hat sich Kultusminister Schwarz noch über die guten Ergebnisse beim Landesabitur 2024 gefreut: Tatsächlich hat sich der Notendurchschnitt beim Abitur in den letzten 10 Jahren kontinuierlich verbessert. „Nur verschweigt der Kultusminister leider den unschönen Teil der Wahrheit: Die Ergebnisse der Abschlussprüfungen an Haupt- und Realschulen sind im selben Zeitraum nämlich drastisch eingebrochen“, zeigt sich Sascha Meier, Sprecher für weiterführende Schulen der GRÜNEN Landtagsfraktion, besorgt. So habe sich die Durchschnittsnote der Abschlussprüfungen an Realschulen im Fach Deutsch in den letzten 10 Jahren von 2,71 auf 3,06 und im Fach Mathematik von 3,20 auf 3,88 verschlechtert. Mehr als die Hälfte der Haupt- und Realschüler*innen erzielten im Fach Mathematik inzwischen die Note 4 oder schlechter. Gleichzeitig habe sich trotz stetig besserer Durchschnittsnoten im Abitur hier auch der Anteil der nicht bestandenen Prüfungen vor allem seit Corona deutlich verschlechtert. Das habe die Antwort des Kultusministers auf zwei Kleine Anfragen der GRÜNEN ergeben.
Meier: „Die Ergebnisse sind absolut besorgniserregend. Wir beobachten ein stetig wachsendes Leistungsgefälle in der Schülerschaft sowohl innerhalb des gymnasialen Bildungsgangs als auch zwischen gymnasialem und Haupt- und Realschulbildungsgang. Die Kompetenzverluste der Haupt- und Realschüler*innen in Deutsch und Mathematik sind alarmierend. Von gleichen Bildungschancen kann hier keine Rede sein. Doch der Kultusminister verschließt die Augen und streicht das Löwenstark-Programm zum Aufholen nach Corona mit der Begründung, dass der Aufholbedarf bei den hessischen Schüler*innen inzwischen deutlich gesunken sei. Das ist unverantwortlich und geht komplett an der Realität vorbei.“
„Was es jetzt mehr denn je braucht, ist ein gezielter Ressourceneinsatz an den Schulen mit den größten Herausforderungen. Wir fordern den Kulturminister deswegen erneut auf, das Startchancenprogramm des Bundes für mehr Bildungsgerechtigkeit mit substanziellen Eigenmitteln zu unterstützen und Hessens Schulen weitere Ressourcen zum Aufholen nach Corona zur Verfügung zu stellen. Es darf nicht sein, dass die Realisierung teurer und noch dazu wirkungsloser Wahlgeschenke wie dem ‚Hessengeld‘ Vorrang vor Investitionen in die Bildungschancen unserer Kinder und Jugendlichen hat.“
Die Kleine Anfrage zu den Ergebnissen der Abschlussprüfungen an Haupt- und Realschulen findet sich hier: https://t.ly/GpMlc
Die Kleine Anfrage zu den Abiturergebnissen findet sich hier: https://t.ly/hVSWp
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