Inhalt

07.03.2012

Die selbstständige Schule in Hessen ist auf einem guten Weg – mehr Gestaltungsfreiheit für Qualitätsentwicklung und individuelle Förderung

Landtagsdebatte zur Selbständigen Schule – GRÜNE: Nach neun Jahren fast nichts erreicht

Als „keinen Grund zum Jubeln“ hat die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die bisherige Bilanz des Kultusministeriums bei der Einführung der Selbständigen Schule bezeichnet. „Vor sage und schreibe neun Jahren hat der Landtag mit den Stimmen aller Fraktionen beschlossen, dass die Schulen mehr Selbständigkeit bekommen sollen. Heute haben gerade einmal 59 von rund 1700 Schulen insgesamt etwas mehr Selbständigkeit. Ein gemeinsames Schulbudget von Land und Kommunen fehlt weiterhin ebenso wie eine Änderung der Schulverwaltungsstrukturen und die 105 Prozent Lehrerversorgung“, erläutert der bildungspolitische Sprecher der GRÜNEN, Mathias Wagner. Die 59 Schulen verteilten sich auf 35 berufliche und 24 allgemeinbildende Schulen.

DIE GRÜNEN betonen, dass sie die Idee der Selbständigen Schulen weiterhin richtig und wichtig finden. Allerdings lasse die Umsetzung durch das Kultusministerium zu wünschen übrig. „Wir sind weiterhin überzeugt, dass mehr pädagogische und organisatorische Freiheiten für die Schulen auch zu besserer Qualität und mehr Förderung führen. Dafür brauchen die Schulen allerdings auch die dafür notwendigen Mittel. Deshalb ist die 105 Prozent Lehrerversorgung so wichtig. Sonst droht die Selbständige Schule zur Mangelverwaltung zu werden.“ Auch müssten endlich die Schulverwaltungsstrukturen an die Erfordernisse der Selbständigen Schule angepasst werden. Das betreffe eine Zusammenführung der Mittel vom Land und den kommunalen Schulträgern ebenso wie die Rolle der Staatlichen Schulämter, des Amts für Lehrerbildung und des Instituts für Qualitätsentwicklung. „Die Schule aufzufordern sich zu ändern und sonst bleibt alles wie es ist, das kann nicht funktionieren.“

Der heutige Jubelantrag von Schwarz-Gelb im Plenum zeige, wie klein die Brötchen seien, die die Regierungskoalition mittlerweile bildungspolitisch backe. „Unter Roland Koch und Karin Wolff gab es wenigstens noch den Anspruch, Hessen zum Bildungsland Nummer 1 zu machen. Unter Volker Bouffier und Dorothea Henzler reicht es, irgendwie rumzuwurschteln. Was bisher zur Selbständigen Schule vorliegt, mag ein großer Schritt für eine ambitionslose Regierung sein, es ist aber ein kleiner Schritt für die Schulen.“

Kontakt

Zum Thema