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25.07.2022

Vielfalt als Chance und Bereicherung

Türkisch als Fremdsprache an Hessischen Schulen

Das Beherrschen mehrerer Sprachen stellt eine gewinnbringende Fähigkeit in unserer vielfältigen Einwanderungsgesellschaft und globalisierten Welt dar und ist eine wichtige Kompetenz auf dem heutigen Arbeitsmarkt. Individuelle Mehrsprachigkeit kann zu-dem den schulischen Spracherwerb positiv beeinflussen. Fremd- aber auch herkunftssprachlicher Unterricht spielen deshalb in der schulischen Bildung eine entscheidende Rolle.

Nachdem die Erweiterung des Fremdsprachenkanons an Hessens Schulen um Arabisch, Portugiesisch, Chinesisch und Polnisch im letzten Jahr im Landtag bereits beschlossen wurde, startet nun darüber hinaus ein Schulversuch für Türkisch als Fremdsprache. Ab dem kommenden Schuljahr kann das Fach Türkisch an der Georg-August-Zinn-Europaschule in Kassel ab Jahrgangsstufe 7 als 2. Fremdsprache gewählt werde. Im folgenden Schuljahr wird das Angebot auf weitere Schulen ausgeweitet – alle Schulen, die Interesse haben, können daran teilnehmen. Die Clemens-Brentano-Europaschule in Lollar hatte die Teilnahme zum Schuljahr 22/23 ebenfalls angemeldet – dort haben sich in der Kürze der Zeit für das nächste Schuljahr jedoch leider noch nicht genügend Schüler*innen für das Angebot angemeldet. Auf Grundlage der in zwei Versuchsjahren gesammelten Erfahrungen ist dann für das Schuljahr 2024/2025 ein reguläres Angebot von Türkisch als 2. oder 3. Fremdsprache geplant. Türkisch ist dann den Unterrichtsan-geboten in anderen Sprachen gleichgestellt.

Die intensive Debatte zum Fremdsprachenausbau im vergangenen Jahr hat das Interesse an Türkisch als Fremdsprache gezeigt. Wir GRÜNEN haben uns in der Koalition für die Berücksichtigung von Türkisch als wichtiger Herkunftssprache in Hessen und Deutschland immer wieder eingesetzt. Dass das Angebot nun kommt, ist ein toller Erfolg. Entscheidend für uns GRÜNE ist dabei die Verständigung auf das Ziel des Regelbetriebs ab dem Schuljahr 2024/2025. Der Weg über einen Schulversuch ist ein Kompromiss zur Erreichung dieses Ziels.

Mit der fortlaufenden Erweiterung des Fremdsprachenangebots wird das Ziel verfolgt, die verschiedenen Bildungs- und Sprachpotenziale in unserer Gesellschaft angemessen zu fördern und zu nutzen. Von der Berücksichtigung von in Deutschland weit verbreiteten Herkunftssprachen geht zudem ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung für die sprachliche und kulturelle Vielfalt in unserer Gesellschaft aus. Mit der Aufnahme von Türkisch in das Fremdsprachenangebot wird die kulturelle Brücke zwischen Deutschland und der Türkei gestärkt.

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