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27.04.2022

Unterstützungsangebote für geflüchtete Schüler*innen aus der Ukraine

Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Putins auf die Ukraine bestürzt uns nach wie vor und fordert von uns in Hessen einen Einsatz für die Menschen auf der Flucht. Angesichts der großen und weiter wachsenden Zahl an Flüchtlingen braucht es verlässliche und klare Strukturen, um Schüler*innen und Studierenden eine schnelle Integration in Schulen und Hochschulen zu ermöglichen. Wann und wie eine Rückkehr in die Ukraine möglich ist, ist unklar. Deshalb ist uns immer auch wichtig, eng mit den Bildungseinrichtungen in der Ukraine zusammenzuarbeiten.

In Hessen nehmen bereits ca. 3.300 geflüchtete Schüler*innen aus der Ukraine an schulischen Angeboten teil. Aus der vergangenen Flüchtlingsbewegung in 2015 steht mit den Intensivklassen bereits eine bewährte Struktur zur Verfügung, um Spracherwerb und Integration in unser Schulsystem zu fördern. Aktuell gibt es ca. 1.170 Intensivklassen an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen mit 20.000 Schüler*innen aus verschiedenen Herkunftsländern.

Für geflüchtete ukrainische Kinder und Jugendliche ist je nach Alter eine möglichst schnelle Aufnahme in Vorlaufkurse in den Grundschulen (fünf-sechsjährige Kinder, die 2022/23 schulpflichtig werden), in Intensivklassen an allgemeinbildenden Schulen (sechs bis 15 Jahre), oder Intensivklassen an beruflichen Schulen (über 16 Jahre) vorgesehen. Erste Anlaufstelle nach der Meldebehörde sind die in allen Staatlichen Schulämtern eingerichteten, für die Koordination zuständigen Aufnahme- und Beratungszentren.

Ergänzend zu den bewährten Deutschförderkonzepten macht das Land den ukrainischen Schüler*innen nun ein weiteres freiwilliges Sprach- und Kulturunterrichtsangebot in ukrainischer Sprache, um den Bezug zum ukrainischen Unterricht aufrechterhalten zu können. In Abhängigkeit personeller Kapazitäten kann dieser in der Grundschule vier Wochenstunden am Nachmittag umfassen. In der weiterführenden Schule können die Kinder und Jugendlichen ihren bisherigen Online-Unterricht aus der Ukraine zunächst fort-führen, um sich auf die bald anstehenden ukrainischen Schulabschlüsse vorzubereiten. Nach dem Ende des regulären Schuljahrs in der Ukraine am 31. Mai kann auch an weiter-führenden Schulen ein ergänzender Unterricht in ukrainischer Sprache für vier Wochenstunden angeboten werden.

Um dieses Angebot flächendeckend zu ermöglichen, braucht es personelle Unterstützung von ukrainischen Lehrkräften und anderem geeigneten Personen. Hierfür steht das Land in Kontakt mit verschiedenen ukrainischen Vereinen und Verbänden in Hessen sowie dem Generalkonsul der Ukraine in Frankfurt. Rund 170 ukrainische Lehrkräfte, davon mehr als 100 mit Deutschkenntnissen, haben sich bereits bei den hessischen Schulämtern gemeldet und ihre Unterstützung angeboten.


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