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10.09.2020

Prävention, das elementare Mittel zur Vermeidung von Gewalt

Zusätzlich drei Millionen Euro zum Schutz von Frauen und Kindern vor Gewalt in Zeiten der Corona-Pandemie

Auch und gerade in der Corona-Pandemie leisten die Frauenhäuser und die Interventions- und Beratungsstellen in Hessen unverzichtbare Arbeit. Gleichzeitig brechen durch die Kontaktbeschränkungen Finanzierungsmöglichkeiten weg. Deshalb unterstützt das Land die Interventions- und Beratungsstellen und die Frauenhäuser mit zusätzlich drei Millionen Euro, die die pandemiebedingten Mehrkosten abfedern und die Einrichtungen für zukünftige Herausforderung bestmöglich aufstellen sollen. Die Erfahrung zeigt, dass Stress und Unsicherheiten – die in der Corona-Krise zunehmen – zu einer Zunahme von Gewalt gegen Frauen und Kinder führen können. Dementsprechend müssen die Beratungs- und Interventionsstellen und die Frauenhäuser auch zukünftig gut aufgestellt sein, um betroffene Frauen und Kinder in konkreten Bedrohungssituationen zu unterstützen und zu schützen.

Gleichzeitig bleibt Prävention das wichtigste Mittel zu Verhinderung von Gewalt. Wenn wir uns als Gesellschaft weiter entwickeln wollen, ist es essentiell, dass wir uns kritisch mit geschlechtsspezifischen Rollenbildern auseinandersetzen und lernen, Konflikte gewaltfrei zu lösen. Auch auf diesem Gebiet ist die Arbeit der Beratungsstellen unverzichtbar. Deshalb unterstützt das Land die Arbeit der Beratungs- und Interventionsstellen und der Frauenhäuser mit jährlich 8 Millionen Euro. Nicht erst seit Corona zeigt sich ein steigender Bedarf an Plätzen in Frauenhäusern. Deshalb müssen diese ausgebaut und saniert werden. Dies setzt das Land mit dem Bundesinvestitionsprogramm „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ um und ergänzt dieses in den nächsten vier Jahren mit eigenen Mitteln.

Es ist besonders wichtig, dass der Schutz von Frauen und Kindern vor Gewalt ressortübergreifend und interdisziplinär gedacht wird. Die Landeskoordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt setzt den Landesaktionsplan um und sorgt für die Vernetzung der verschiedenen Akteur*innen. Für die Etablierung eines Childhood-Hauses nach schwedischem Vorbild, in dem Ärzt*innen, Richter*innen, Polizist*innen und das Jugendamt zusammenkommen um Kinder, die Gewalt erlebt haben, gemeinsam zu unterstützen, stehen 400 000 Euro bereit.


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