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16.02.2022

Landtag beschließt Quote für Landärzte und ÖGD

Es wird immer schwieriger Ärzt*innen für den ländlichen Raum zu gewinnen. Die beschlossene Landarztquote stellt die gesundheitliche Versorgung im ländlichen Raum sicher und tritt langfristig dem Fachkräftemangel entgegen. So können sich zukünftig über die Vorabquoten mehr Studierende als Haus-oder Kinderärzt*innen in unterversorgten Gebieten- meist im ländlichen Raum- niederlassen. Der „Hessische Weg“ beinhaltet ein Stipendienprogramm, dass Studierenden finanziell von Beginn an unterstützt und sie gezielt darauf vorbereitet, später eine Praxis im ländlichem Raum zu führen.

Mit dem neuen Gesetz werden zwei Vorabquoten von insgesamt 7,8 Prozent beim Medizinstudium verankert. Mit der Quote können sich circa 60 von 1000 Medizinstudierenden pro Jahr fest dazu verpflichten, zehn Jahre lang als Haus- oder als Kinderärzt*innen in unterversorgten Gebieten zu arbeiten. Hausärzt*innen sowie Kinderärzt*innen sind besonders wichtig für die ambulante medizinische Versorgung. Zudem hat gerade die Corona-Pandemie deutlich gemacht, wie sehr das Gesundheitswesen auf einen leistungsfähigen und personell gut ausgestatten Öffentlichen Gesundheitsdienst angewiesen ist. Der Startschuss soll zum Wintersemester 2022 fallen.

Die drei Medizinfakultäten in Frankfurt, Gießen und Marburg entscheiden über die Zulassung der Studierenden. Dabei soll weniger die Abiturnote eine Rolle spielen, als vielmehr die fachspezifische Eignung, berufliche Erfahrung in einem Gesundheitsberuf oder ehrenamtliche Tätigkeiten. Damit werden vor allem auch soziale und kommunikative Kompetenzen im Umgang mit Patient*innen beim Auswahlverfahren berücksichtigt.
Um die Studierenden gut auf ihre zukünftige Tätigkeit vorzubereiten, gehört folgendes Schwerpunktcurriculum flankierend dazu: Mentoring-Programme, Praktika in ländlich gelegenen Praxen, Begleitseminare an Universitäten, finanzielle Unterstützung durch Stipendien und die Gewährleistung eines nahtlosen Übergangs zwischen Aus- und Weiterbildung.

Landesgesundheitsamt soll in Hessen gegründet werden

Um den öffentlichen Gesundheitsdienst zu stärken, soll ein Landesgesundheitsamt gegründet werden, das flächendeckend agieren kann. Die Pandemie hat gezeigt, dass der öffentliche Gesundheitsdienst eine wichtige Säule in der Versorgung der Bevölkerung darstellt. Aber koordiniertes, einheitliches und vernetztes Vorgehen ist nicht nur während einer Pandemie von großer Bedeutung. Um die Gesundheitsversorgung der gesamten Bevölkerung auch in Zukunft gut in den Blick nehmen zu können, soll in Hessen ein Landesgesundheitsamt gegründet werden. So können Ressourcen gebündelt und noch zielgenauer eingesetzt werden, es kann auf unterschiedliche Gesundheitslagen schneller und effizienter reagiert und Maßnahmen können stärker als bisher an der wissenschaftlichen Auswertung von Gesundheitsdaten ausgerichtet werden.


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