Wir erweitern die Ausbildungskapazitäten für Hebammen und sorgen für eine optimale akademische Ausbildung. Denn der Beruf von Hebammen und Geburtshelfern ist für die Gesellschaft nicht nur unverzichtbar, sondern sehr anspruchsvoll. Die Akademisierung kann und soll helfen, auch die gesellschaftliche und finanzielle Anerkennung für den Beruf der Hebammen zu steigern. Um dem Niveau des Hebammenberufs im Deutschen Qualifikationsrahmen zu ent-sprechen und eine europaweite Anerkennung des Berufsabschlusses sicherzustellen, hat der Bundesgesetzgeber im September 2019 das Hebammenreformgesetz verabschiedet, das eine Vollakademisierung der Hebammenausbildung in Form eines dualen Hochschulstudiums bis 2023 vorsieht. In Hessen werden die Bundesvorgaben zur Akademisierung der Hebammenausbildung nun zügig und effektiv umgesetzt.
Mit der Hochschule Fulda verfügt Hessen als eines der wenigen Bundesländer bereits über einen akkreditierten primärqualifizierenden Hebammenstudiengang, der weiter ausgebaut wird. Künftig wird sie mit der Philipps-Universität Marburg und dem Uniklinikum Gießen und Marburg (UKGM) kooperieren. In den kommenden beiden Jahren richten die Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS) in Kooperation mit der Goethe-Universität und der Uniklinik Frankfurt sowie die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) in Kooperation mit der Justus-Liebig-Universität Gießen und dem UKGM weitere hebammenwissenschaftliche Studiengänge ein. Mit 142 Studienplätzen werden die bisherigen 120 Ausbildungsplätze in der Geburtshilfe in Hessen auch nicht nur ersetzt, die Ausbildungskapazitäten können dank Landesfinanzierung sogar gesteigert werden. Zudem wird mit den vier Standorten Fulda, Marburg, Frankfurt und Gießen sowie den ausbildenden Kliniken ein breit über Hessen verteiltes Angebot auch jenseits des Ballungsraums geschaffen. Hiermit wird die Hebammenversorgung in ganz Hessen gestärkt und dazu beigetragen, die Geburt für Kinder und Frauen noch sicherer zu machen.