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03.04.2025

Ein Handyverbot allein ist keine Medienbildung

Wir GRÜNEN wollen, dass Schüler*innen einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien lernen und dass Schule sie fit für das digitale Zeitalter macht. Das von Kultusminister Armin Schwarz und der schwarz-roten Landesregierung vorgeschlagene Handyverbot im Schulgesetz ist allein aber noch keine Medienbildung – im Gegenteil. Flankierend dazu müssen der Medienbildungsunterricht ausgebaut und alle Schüler*innen ab Klasse 7 durch das Land mit standardisierten Arbeitsgeräten ausgestattet werden. Das eine ohne das andere zu tun, ist vor allem Symbolpolitik: Es ändert an den zugrundeliegenden Problemen wenig, sondern verschiebt viele davon einfach auf den Nachmittag und in die Privatverantwortung der Familien.

Wir GRÜNEN haben in den vergangenen Monaten bereits mit verschiedenen Anträgen und zuletzt auch mit zwei Anträgen zum Haushalt 2025 die Landesregierung immer wieder aufgefordert, eine Offensive für die Medienbildung zu starten und endlich mit der Ausstattung aller Schüler*innen mit standardisierten Arbeitsgeräten zu beginnen. Diese Anträge haben CDU und SPD allesamt abgelehnt. Denn das würde im Gegensatz zu einer kleinen Gesetzesänderung echte Anstrengungen und vor allem Geld kosten – Geld, das CDU und SPD lieber für zusätzliche Posten in der eigenen Landesregierung und teure CDU-Wahlgeschenke wie das Hessengeld ausgeben.

Mehr noch: Sie wollen nicht nur keinen Beitrag zur Ausstattung der Schüler*innen mit standardisierten Arbeitsgeräten leisten; mit ihrem Gesetzentwurf für ein Handyverbot wollen CDU und SPD nun sogar alle ‚mobilen digitalen Endgeräte‘ im Unterricht verbieten – darunter fallen dann auch Tablets und Laptops. Damit schießt die Landesregierung mit ihrem Gesetz über das berichtigte Ziel, vor allem Grundschulkinder vor übermäßiger Handynutzung zu schützen, weit hinaus. Und schafft damit direkt ein weiteres Problem: Weil sie nicht nur Handys, sondern auch Laptops und Tablets im Unterricht verbietet, muss sie Ausnahmeregelungen schaffen für den Fall, dass diese dann doch im Unterricht gebraucht werden. Letztlich sollen so die einzelnen Lehrkräfte entscheiden, wann die Geräte im Unterricht erlaubt sind. Dadurch wird im Endeffekt aber auch die Entscheidung für oder wider privater Handys im Unterricht der einzelnen Lehrkraft aufgebürdet – Diskussionen sind damit vorprogrammiert.

Wir GRÜNEN fordern eindeutige Regeln, die die Nutzung privater Handys an Schulen – allen voran an Grundschulen – einschränken. Nicht weniger und nicht mehr. Gleichzeitig muss das Arbeiten mit standardisierten Arbeitsgeräten ab Klasse 7, flankiert von einer umfassenden Medienbildung, gefördert werden.


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